Marius Petipas "Giselle" in Amsterdam
Die Aufführung von "Giselle" mit der Italienerin Carlotta Grisi (1819-1899) in der Titelrolle war ein großer Erfolg und verhalf dem Werk zum Durchbruch in ganz Europa, Russland und den USA. Kein Wunder, denn das Thema von "Giselle" - die unerfüllte Liebe - ist universell und auf alle Epochen und Kulturen übertragbar: Die Protagonistin Giselle glaubt, in Albrecht ihre große Liebe gefunden zu haben. Doch Albrecht ist nicht der, für den sie ihn hält. Schlimmer noch: Er ist mit einer anderen verlobt. Die Affäre zwischen Giselle und Albrecht hat fatale Folgen - doch selbst im Tod ist Giselle noch fähig zu lieben und zu verzeihen.
Die stellvertretende künstlerische Leiterin Rachel Beaujean erklärt: "Ikonische Werke wie 'Giselle' und 'Raymonda' sind unerlässlich, um eine Kompanie in der internationalen Ballettszene zu positionieren. Sie sind unser Erbe und für uns so wichtig wie Rembrandts Gemälde für die Identität des Rijksmuseums.,Giselle' ist unser Licht in der Dunkelheit".
Mit dem erfahrenen Choreographen und Tänzer Ricardo Bustamante hat Beaujean ihrer "Giselle" neues Leben eingehaucht und dafür gesorgt, dass das Stück das Publikum immer noch berührt. Die Bewahrung der Tradition steht bei dieser Inszenierung ebenso im Vordergrund wie die prächtigen Bühnenbilder und Kostüme von Toer van Schayk.
"Giselle" ist zeitlos - die choreographische Komposition hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Ricardo Bustamante erklärt: "Der zweite Akt ist von so ätherischer Schönheit, dass selbst Menschen, die noch nie ein Ballett gesehen haben, völlig hypnotisiert sind."