Mariss Jansons dirigiert Sibelius

Mariss Jansons dirigiert Sibelius

"Ein absolutes Meisterwerk, eine von den wenigen gegenwärtigen symphonischen Schöpfungen, die in dieselbe Richtung weisen wie Beethovens Symphonien." Das konstatierte ein Kritiker kurz nach der Uraufführung von Jean Sibelius' 2. Symphonie 1902. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt unter der Leitung von Mariss Jansons dieses Werk, das besonders für sein opulentes Finale berühmt ist und geliebt wird.
Im November 2015 interpretierten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit der Symphonie Nr. 2 D-Dur, op. 43 von Jean Sibelius ein Werk, das für das weitere OEuvre seines Schöpfers wegweisend war.
In seiner zweiten Symphonie versuchte Sibelius, sich von früheren Urteilen freizumachen und schuf den Grundstock zu einem neuen Stil. Die vier Sätze sind alle - rhythmisch wie melodisch - klar voneinander getrennt, sie heben sich vordergründig voneinander ab ohne verbindende Leitmotive. Bei genauerem Hinhören erkennt man ein unscheinbares, dreitöniges Modell, das subtil die komplette Symphonie durchzieht - leicht verändert, weiterentwickelt oder reduziert.
Solche Metamorphosen von abstrakten musikalischen Modellen, die damals zunehmend die bisher üblichen Elemente thematischer Arbeit ersetzten, bestimmten in der Folgezeit Jean Sibelius' kompositorisches Schaffen.
Doch das markanteste Merkmal der 2. Symphonie bleibt ihr gewaltiges Finale: Es überwältigt alleine durch seine pure Klangmasse.

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