Marie Antoinette - Niedergang einer Königin

Marie Antoinette - Niedergang einer Königin

Der zweite Teil des Porträts von Marie Antoinette erzählt, wie die junge Königin zur meistgehassten Frau Frankreichs wird und schließlich auf dem Schafott landet.

Im Volk gärt es längst, während Marie Antoinette ein Leben nach allen Regeln des Rokoko lebt. Erst als die ersten Aufstände bemerkbar werden und die Lage ernst wird, erkennt sie die Situation, in der sie und der König sich befinden. Doch die Einsicht kommt zu spät.

Angesichts der politischen Unruhen, die in der Folge zur Französischen Revolution führen, wird die Königin aus dem Hause Habsburg zum Sinnbild der sozialen Ungerechtigkeit im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Mit ihrem überbordenden Lebensstil verkörpert sie die Verschwendung und die Maßlosigkeit der Monarchie, die das Volk aushungert. Als Marie Antoinette das erkennt, versucht sie, ihr Image und ihren Lebensstil radikal zu ändern und die Medien auf ihre Seite zu ziehen. Theater, Bälle und Spielsalons gehören nun der Vergangenheit an. Die prunkvollen Roben tauscht sie gegen schlichte Kleider ein.

Sie erkennt die Macht der Bilder und lässt sich als bescheidene und fürsorgliche Mutter porträtieren - aber vergebens. Ihr unausweichliches Schicksal ist besiegelt. Die Revolution ist nicht mehr abzuwenden. Die einstige Märchenprinzessin muss sich nun harten Prüfungen stellen, ihr goldener Käfig existiert nicht mehr.

Im Jahr 1789 stirbt Marie Antoinettes geliebter ältester Sohn, im selben Jahr stürmt das aufgebrachte französische Volk die Bastille. Mit der Erklärung des Dritten Standes, sich als Nationalversammlung zu betrachten, beginnt die Französische Revolution. Während ihr Mann passiv sein Schicksal abwartet, ergreift Marie Antoinette die Initiative und beginnt, die Flucht der königlichen Familie zu organisieren. Doch der ausgeklügelte Plan scheitert - zu prunkvoll und pompös ist der Tross ausgestattet, zu verdächtig das langsame Tempo der Kutsche.

Das ertappte Königspaar wird zurück nach Paris gebracht und unter Bewachung gestellt. Die Teilnahmslosigkeit ihres Ehemanns veranlasst Marie Antoinette dazu, selbst bei den Verhandlungen mit den Generalständen mitzuwirken und zugleich Briefkontakt mit dem Kaiser von Österreich aufzunehmen. Diesen Verrat wird man ihr in Frankreich nicht verzeihen. Marie Antoinette übernimmt schließlich die Rolle der Königin der Gegenrevolution, der ihrem Mann im gemeinsamen Schicksal treu ergebenen Ehefrau. Marie Antoinettes Sohn erkrankt in Gefangenschaft und ihr Mann Ludwig XVI. wird nach einem Schauprozess hingerichtet. "Erst im Leid erfährt man, wer man wirklich ist", schreibt sie, die sich im Angesicht des Todes ihrer eigentlichen Existenz bewusst wird.

Die letzte Königin Frankreichs wird im Alter von 38 Jahren enthauptet. Das in dieser Dokumentation gezeichnete Porträt Marie Antoinettes hat mit den zeitgenössischen Karikaturen nichts gemeinsam. Mythos und Wahrheit werden mithilfe von Expertenmeinungen, zahlreichen Illustrationen und einigen nachgestellten Spielszenen lebendig.

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