Marianna und Arkadi - eine jüdische Hochzeit in Deutschland
Auf ihre Hochzeit bereiten sie sich schon seit Monaten vor, die Brautleute Marianna und Arkadi. Denn den Bund fürs Leben schließen sie in Berlin nach streng orthodox-jüdischer Tradition.Als die beiden vor Jahren mit ihren Eltern aus der früheren Sowjetunion nach Deutschland kamen, hatten sie nur wenig Ahnung vom Judentum. Und so schnell sie sich auch in die deutsche Gesellschaft integrierten - beide studieren in Berlin - zur Entdeckung ihrer jüdischen Identität brauchten sie länger. Inzwischen haben sie sich der erst vor wenigen Jahren in Deutschland wieder aufgelebten modernen jüdischen Orthodoxie angeschlossen, in deren Tradition wollen sie heiraten. Und das ist auch unter Juden in Deutschland noch ein ungewöhnlicher Weg.Autor Günther B. Ginzel hat sie dabei begleitet, von der Auswahl des Hochzeitskleides bis zum Besuch der Talmudschule, vom Backen der streng koscheren Hochzeitstorte bis zum Segensspruch des Rabbiners unter dem Traubaldachin. Selbstverständlich haben Marianna und Arkadi auch all ihre nichtjüdischen Freunde eingeladen. Aber vor der Hochzeit gibt es keinen Polterabend, sondern eine Zeit der Einkehr mit Fasten, Lernen und Beten. Aber dann, wenn der Rabbiner endlich seinen Segen gegeben hat, wird auch kräftig gefeiert - wenn auch streng nach Geschlechtern getrennt.