Marguerite Duras

Marguerite Duras

KünstlerinnenporträtF  

Hatte Marguerite Duras ein Buch einmal angefangen, dann schrieb sie es auch zu Ende - zumindest seit ihrem Roman "Der Vize-Konsul". In der Dokumentation "Marguerite Duras - Schreiben" erzählt die Autorin im Gespräch mit dem französischen Regisseur Benoît Jacquot offen und schonungslos vom Schreiben, von der Einsamkeit und von dem Haus, in dem sie "Der Vize-Konsul" und "Die Verzückung der Lol V. Stein" verfasste: - Marguerite Duras selbst kommt in der Dokumentation zu Wort und erklärt: "Wie sollte ich mit der Einsamkeit umgehen, die ich in diesem Haus empfand? Nur das Schreiben - trocken, nackt, schrecklich - konnte mich vor der Einsamkeit retten. Das Thema war dabei fast unwichtig. Den 'Vize-Konsul' habe ich quasi stimmlos herausgeschrien, nach Art des Vize-Konsuls selbst, der schrie, wenn er nachts in seinem Haus allein war. Ich habe ihn in Michael Lonsdale wiedergefunden, dem Schauspieler, der ihn in der Verfilmung verkörpert. Alle zweifeln - an der Ehe, an den Freunden, aber niemals am Kind. Der Zweifel wächst und führt in die Einsamkeit. Dieser Zweifel ist eine Voraussetzung für das Schreiben - niemand hat je zweistimmig geschrieben. Ein Buch ist so schwierig zu führen wie ein Pferd. Ohne das Schreiben wäre ich hoffnungslos dem Alkohol verfallen. Man ist praktisch verloren, und dann beginnt man zu trinken. Doch zum Glück ruft das Buch ..."

Bewertung

0,0   0 Stimmen