Mama braucht eine Wohnung

Mama braucht eine Wohnung

Die Kleinen würden am liebsten wieder mit ihrer Mutter zusammen wohnen. Doch ohne Wohnung geht das nicht. Doris ist obdachlos - und hat elf Kinder. Sie lebt in einer Notunterkunft für Frauen. Noch. Denn auch dort muss sie bald raus, länger als sechs Monate darf sie hier nicht bleiben. Wohin dann? Ihre Kinder, die zum Teil in Heimen untergebracht sind, haben Angst, dass sie auf der Straße landet. Besonders die elfjährige Mareike sorgt sich sehr um ihre Mama. Doris hat nur ein Ziel. Sie muss eine Wohnung finden. Und dann will sie die Kinder zurück. Auch die wollen wieder zu ihrer Mutter ziehen. Doch so einfach ist das nicht, denn Doris hatte vor vier Jahren ein Burn-out, wie sie es nennt. Komplettausfall. Sie lag nur noch im Bett. Die Kinder waren sich selbst überlassen, gingen oft nicht zur Schule. Die Wohnung glich einer Müllhalde. Doris musste für sechs Monate in Haft wegen Verletzung der Aufsichtspflicht. Als sie raus kam, war die Wohnung weg. Doris müsste beweisen, dass sie es alleine schaffen wird. Dann bekäme sie auch die Kinder wieder. Dazu muss sie gleich dreierlei vorweisen: eine Wohnung, die sie sauber hält, einen vernünftigen Umgang mit Geld und eine ordentliche Versorgung der Kinder. Kann Doris das schaffen und die Auflagen des Jugendamts erfüllen? Die Jugendhilfe versucht sie darin zu unterstützen, ihre Kinder wiederzubekommen. Sie darf Schritt für Schritt eigenständige Dinge mit den Kindern im Heim erledigen. Sie geht mit ihnen zum Arzt, macht mit ihnen Hausaufgaben. Sie liebt ihre Kinder. Das staatliche Jugendamt und ihren Exmann empfindet Doris als Bedrohung. Denn die Jüngste, Marlene, lebt schon bei ihm, und auch die 14-jährige Mareike überlegt, ob sie zu ihm zieht - 300 km weit entfernt von der Mutter. Doris fällt die Einsicht in ihr Fehlverhalten schwer. Sie will das Beste für die Kinder - wie auch das Jugendamt und der leibliche Vater. Ein Jahr lang hat Autorin Silvia Kaiser Doris und ihre Kinder beim Versuch begleitet, wieder als Familie zusammenzukommen, in einer richtigen Wohnung. Und immer stellte sich die Frage: Wo sind die Kinder am besten aufgehoben: bei Doris, beim Vater oder im Heim?

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