Mallorca am Limit

Mallorca am Limit

AuslandsreportageD  

Joan Lacomba ist auf Mallorca geboren, er ist Künstler und liebt seine Heimat. Bisher inspirierte ihn die Insel zu farbenfrohen Landschaftsbildern - jetzt baut der 83-Jährige Kunstwerke aus Müll, den er an den Stränden der Insel sammelt. Mit seinen Müll-Kunstwerken will er den schmutzigen Hinterlassenschaften der Touristen zumindest einen Sinn geben. Unterstützt wird er dabei von seiner Familie. Sein Sohn Gabriel ist Fotograf und fand die besten Motive bisher in den abgelegenen Bergregionen der Insel. Doch selbst die einst stillen Täler werden immer voller. "Sol y playa", Sonne und Strand, das reicht vielen Touristen nicht mehr. Zahlreich erkunden sie das Hinterland und das Tramuntana-Gebirge, das seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Aber es gibt auch die Einheimischen, die finden, dass Mallorca dankbar über den Touristenansturm sein sollte. "Wir brauchen die Touristen und können den Menschen ja nicht verbieten, bei uns Urlaub zu machen", sagt Alex Fraile. Die 47-jährige ist Fremdenführerin und führt jeden Tag Touristengruppen durch die Altstadt von Palma de Mallorca. Ihr und vielen anderen Spaniern gehe es gut mit dem Massentourismus. Über Tourismuskritiker wie Joan und Gabriel Lacomba kann sie nur den Kopf schütteln. Die ständig steigenden Touristenzahlen - für Mallorca scheinen sie am Ende Fluch und Segen zugleich zu sein: Die Insel lebt vom Tourismus, gleichzeitig zerstören eben dessen Auswirkungen das Ökosystem und den Lebensraum der Einheimischen. "Re:" erkundet die Zerrissenheit der Inselbevölkerung und sucht nach Lösungsansätzen und Zukunftsvisionen.

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