Macht und Ohnmacht

Macht und Ohnmacht

Es ist ein bisher einmaliger Vorgang in Deutschland: Ein Bischof der katholischen Kirche veranstaltet zusammen mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs und körperlicher Misshandlung eine gemeinsame Pressekonferenz. Es geht um die Aufarbeitung der Taten bei den weltberühmten Regensburger Domspatzen. Mehr als 420 Jungen waren über Jahrzehnte hinweg von den Übergriffen betroffen. Lange Jahre hat man ihnen nicht geglaubt, sie teils der Lüge bezichtigt, die Aufklärung verhindert.

Robert Probst und Peter Schmitt sind zwei dieser Betroffenen. Sie sitzen mit Bischof Rudolf Voderholzer zusammen bei der Pressekonferenz. Acht Monate lang haben sie intensiv an einem Konzept gearbeitet, wie die Taten aufgearbeitet werden können, wie die Opfer anerkannt werden können. Eckhart Querner und Christian Wölfel haben die beiden von Beginn der Aufarbeitung an begleitet, haben verfolgt, wie lange sie für die Anerkennung kämpfen mussten, und wie weitreichend die Einigung mit dem Bistum Regensburg ist.

Doch ist das alles? Es stellen sich immer noch Fragen: Warum geschieht dies erst sechs Jahre nach dem weltweiten Aufdecken des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche? Liegt es am früheren Domkapellmeister bei den Domspatzen, Georg Ratzinger, dem Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI.? Welche Rolle spielt Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation und damit an oberster Stelle zuständig für Missbrauchsfälle? Er war damals immerhin Bischof von Regensburg.

Und: Tut sich die katholische Kirche immer noch schwer mit der Aufarbeitung? Wo hakt es? Was sagen Wissenschaftler über die Psyche der Täter? Die beiden Filmemacher machen sich mit Betroffenen und Experten auf die Suche nach Antworten.

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