Lucerne Festival: Andris Nelsons dirigiert Schostakowitsch

Lucerne Festival: Andris Nelsons dirigiert Schostakowitsch

Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre zu 'Rienzi', dem wohl bekanntesten Teil der Oper Richard Wagners. Sie steht noch ganz in der Tradition der französischen Großen Oper und überwältigt mit ihrem kraftvollen Fanfaren und wuchtigem Pathos. Wenn er ihr einen Wunsch erfüllt, wird sie für ihn tanzen; das verlangt Salome in Richard Strauss' Oper von ihrem Stiefvater. Der lüsterne Herodes stimmt zu, Salome beginnt den 'Tanz der sieben Schleier' - und fordert den Kopf des Jochanaan, weil der ihren Verführungen nicht nachgab. Ihr Tanz ist betörend und berechnend zugleich, sinnlich und planvoll, glühend heiß und eiskalt. 'Alles, was dunkel und schändlich ist, wird zugrunde gehen; alles, was schön ist, wird triumphieren.' So beschrieb Dimitri Schostakowitsch, worum es ihm in seiner 8. Symphonie ging. Sie entstand im Sommer 1943 und wurde am 3. November desselben Jahres uraufgeführt. Anders als die 'Leningrader Symphonie' endet sie nicht mit einem optimistischen Finale, sondern versiegt - grüblerisch, ratlos und traurig. Vom Treffen der weltberühmten Orchester, die alljährlich beim Lucerne Festival auftreten, ist das Royal Concertgebouw Orchestra nicht mehr wegzudenken. Letzten Sommer überließ sein Chefdirigent Mariss Jansons seinem 33-jährigen Meisterschüler Andris Nelsons das Pult. Ein Kritiker schrieb begeistert: 'Überall, wo der lettische Dirigent hinkommt, hinterlässt er Begeisterung und Staunen.

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