Looking for ... The Real Shakespeare

Looking for ... The Real Shakespeare

Künstlerporträt 

Shakespeares Werke sprechen seit mehr als 400 Jahren für sich. Unklar ist jedoch seither, wer hinter dem Autorennamen steckt. Der Film stellt verschiedene Theorien vor.
Das Phänomen "Shakespeare" steht für einen immensen Wortschatz, eine bildungsgesättigte, rhetorisch geschulte Hochsprache, breite Kenntnisse aus Geschichte und Philosophie, intime Kenntnisse adliger Lebensart und detailliertes Wissen staatlicher Mechanismen.
Kann es sein, dass der Sohn eines einfachen Handschuhmachers aus der Provinz tatsächlich über eine solche Vielzahl erstaunlicher Talente gebot? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sich ein anonymer Adliger des mittellosen Schauspielers, der um 1590 wie aus dem Nichts in London auftaucht, als Strohmann bediente? Oder nutzte ein bereits gefeierter Dichter, der vor der Justiz untertauchen musste, den Namen Shakespeare, um seine im Exil geschriebenen Stücke auf die Bühne zu bringen?

Zu den Topkandidaten gehört seit nahezu einem Jahrhundert Edward DeVere, 17. Graf von Oxford. Als Angehörigem des Hochadels wäre DeVere (1550-1604) zum einen jener Kenntnis- und Bildungshintergrund quasi in die Wiege gefallen, der bei einem Handwerkersohn tatsächlich verwundert. Darüber hinaus hätte DeVere in den Augen seiner Propagatoren gute Gründe gehabt, unter Pseudonym zu schreiben. Seine Zeitgenossen, so die Argumentation, hätten ihm Verfassen oftmals äußerst deftiger Bühnenverse als nicht standesgemäß verübelt.
Ein in jüngster Zeit hoch gehandelter, "wahrer" Urheber der Shakespeare-Werke ist auch der Dichter "Christopher Marlowe". Der gefeierte Bühnenautor Marlowe (1564-1593) geriet 1593 aufgrund von Denunziationen und schwerer Atheismusvorwürfe in die Fänge der Justiz. Zu einer Verhandlung oder Verurteilung kam es nur deshalb nicht, weil Marlowe im Mai 1593 in einem Wirtshausstreit erstochen wurde. Verfechter der Marlowe-Theorie behaupten indes, der Dichter habe seinen Tod nur vorgetäuscht, sei lebend nach Italien entkommen, habe dort fleißig weitergeschrieben und seine Werke unter dem Namen Shakespeares in Umlauf gebracht.
Bewiesen ist keine dieser Theorien. Was wir allerdings haben, sind Shakespeares zeitlose Werke.

Bewertung

0,0   0 Stimmen