Live von den Bregenzer Festspielen: Faccio, Amleto

Von den Bregenzer Festspielen: "Amleto" von Franco Faccio (1840-1891). Musikalische Leitung: Paolo Carignani - Inszenierung: Olivier Tambosi. Einen ungestümen, leidenschaftlichen Hamlet präsentieren Komponist Franco Faccio und Librettist Arrigo Boito in ihrer Oper, die 1865 in Genua uraufgeführt wurde. Mitten im Krönungsfest für den neuen König Claudio beginnt das Werk. Hamlet kann seine dunkle Ahnung, dass Claudio seinen Vater ermordet und sich dessen Krone und Frau zu eigen gemacht hat, nur schwer zurückhalten. Aus Claudios Trinklied wird ein zynisches Requiem für die Verstorbenen... Wir betreten eine Welt von nächtlichen Geistererscheinungen, verräterischem Theaterspiel und tragisch endender Liebe. Faccio und Boito wollten die italienische Oper aus dem Geist von Shakespeares Drama erneuern und unterlaufen geschickt die Konventionen. Mit großer Sensibilität und poetischer Kraft schuf Boito - der spätere Librettist von Verdis "Otello" und "Falstaff" - einen faszinierenden Operntext. Franco Faccio dirigierte als Direktor der Mailänder Scala die italienische Erstaufführung von Verdis "Aida" und die Uraufführung von "Otello". Seine eigene Oper "Amleto" wurde 1871 an der Mailänder Scala gespielt und verschwand dann aus dem Repertoire; erst 2014 kehrte sie in den USA zurück auf die Bühne. Die Bregenzer Festspiele holten Faccios "Amleto" nun zurück nach Europa.