Literatur im Nebel

Literatur im Nebel

Im April wird Heidenreichstein im nördlichen Waldviertel wie jedes Jahr zum Zentrum des internationalen Literaturgeschehens. Nach Svetlana Alexiewitsch (2017) ist heuer wieder eine Nobelpreisträgerin zu Gast: Herta Müller.

In ihren Romanen wie auch in ihrer Lyrik weitet sie die Grenzen des Sagbaren und scheut auch nicht davor zurück, den Lesern ihre subversiven wie auch ihre verletzlichen Seiten zu offenbaren. Ihre Bücher führen immer wieder aufs Neue durch die Schrecken einer Diktatur. In ihrem Buch "Atemschaukel", das 2009, im Jahr ihrer Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis erschien, erzählt Herta Müller von Schicksalen der rumäniendeutschen Zwangsarbeiter in Stalins Straflagern und davon, was der Mensch auszuhalten vermag. Sie gilt als Chronistin des Alltagslebens in einem autoritären Regime, wobei auch immer wieder das eigene Leben in ihre Literatur hineinspielt - ihre Zerrissenheit durch ein "Leben im Transit zwischen Rumänien und Deutschland".

ORFIII zeigt wie schon in den vergangenen Jahren die eindrucksvollsten Momente des Festivals in einer Dokumentation von Lisa Peer, die Herta Müllers Aufenthalt im Waldviertel mit der Kamera begleitet.

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