Liebe kennt kein Metermaß

Liebe kennt kein Metermaß

Gesellschaft und SozialesDeutschland  

Ein kleiner Mann, Arm in Arm mit einer größeren Frau, dieses Bild zieht die Blicke auf sich, wie ein Magnet das Eisen. Auch wenn unsere Gesellschaft weltoffen und tolerant sein möchte, macht sich bei Abweichungen von der vermeintlichen Norm von Körpergröße und Paargefüge doch Irritation und Erheiterung breit. Woran liegt es, dass Singles und Paare mit "verkehrten" Größenverhältnissen häufig Ziel von Hohn und Spott werden?

Doris, 46, selbstständige Geschäftsfrau aus Hof, die mit ihren 1,87 Meter Größe Schuhe und Kleidung nur in Spezialgeschäften findet, sucht einen kleineren Mann. Sie hat sich von ihrem bisherigen Gatten trennen müssen, weil er nicht mit ihrer resoluten Art zurechtkam. Doris ist nach eigenen Worten auch im Privatleben die "Managerin", die alles im Griff hat, auch die beiden fast erwachsenen Kinder. Das liegt an ihrer Größe, meint sie, und in ihrer Familie.

Große Frauen gelten als unweiblich und unerotisch, als Mannweiber und Emanzen. Kleine Männer seien unmännlich, so ein verbreitetes Vorurteil, meist schüchtern und wenig durchsetzungsfähig. Was ist dran an diesen Vorurteilen, und wie gehen die Betroffenen damit um? Und wie stehen überhaupt die Chancen von kleinen wie großen Singles, einen passenden Partner zu finden?

Markus, 1,64 Meter, arbeitet als Fliesenleger. Aus seiner geringen Größe macht er sich nichts, wie er sagt. Andere seien zwar schneller auf dem Dach, er aber umso schneller unten. Er ist ein Hansdampf in allen Gassen, arbeitet viel und hat es zu einem eigenen Haus gebracht, das er eigenhändig saniert. Nach einigen kurzen Beziehungen sucht der 30-Jährige nun eine Partnerin fürs Leben, hält aber nichts von Internetbörsen. Markus hat bereits eine Frau im Auge, die er auf dem letzten Dorffest kennen gelernt hat.

Alex und Anett aus Berlin sind ein hübsches, aber auch etwas ungewöhnliches Paar, denn sie ist gut zehn Zentimeter größer als er. Es ist die große Liebe, wie es scheint, der Größenunterschied spielt keine Rolle. Trotzdem geht Anett auf Fotos immer ein wenig in die Knie. Sie meint, das sehe sonst "so unsymmetrisch" aus. Außerdem fühlen sich die beiden auf Augenhöhe. Beruflich und gesellschaftlich ist die 32-jährige Universitätsdozentin aber ein gutes Stück weiter, als Alex, 29, der noch studiert. Da schlummert Konfliktpotential. Und wenn die beiden Arm in Arm durch die Stadt bummeln, werden sie oft begafft. Wie hält die Beziehung das aus?

Was die beiden Singles auf ihrer Partnersuche erleben, und ob die noch frische Beziehung des ungleichen Paares den bevorstehenden Konflikten standhält, davon handelt diese "37°"-Sendung. Auf diesem Weg werden die Protagonisten mehrere Monate hautnah begleitet.

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