Letzter Ausweg: Rom!

Letzter Ausweg: Rom!

Steffen Nartschik ist ein Berg von einem Mann - mit einer ungeheuren Präsenz, nicht nur der 150 Kilo wegen. Er ist erfolgreicher Unternehmer, Katholik und 'Gutmensch'. Um Menschen, die in Not sind, kümmert er sich, unterstützt Sportvereine oder verschafft nepalesischen Hebammen eine Ausbildung. Der Schlossermeister aus Sachsen betreibt seit Jahrzehnten eine Stahlbaufirma in der Nähe von Dresden und war über die Zeit an vielen Großbaustellen beteiligt. Es ging oft um Millionenaufträge, die ihm nur so 'zugeflogen' sind. Dabei ist er ein ausgesprochen sozialer Unternehmer, der für seine Angestellten wie für eine Familie sorgt. Doch in seinem Privatleben sieht es ganz anders aus. Er war viermal verheiratet, das letzte Mal vor 20 Jahren. Eine Frau nahm sich das Leben, weil sie seine Treulosigkeit nicht verkraftete. Um seine Kinder hat er sich kaum gekümmert. Nun drückt ihn die schwere Last. Schuldgefühle und sein beachtlicher Alkoholkonsum, gepaart mit Fresssuchtsanfällen, ließen ihn zu einem 150-Kilo-Mann werden. Bei einem Unfall verlor er Geruchs- und Geschmackssinn. Ein Schlaganfall, dessen Folgen ihm noch heute zu schaffen machen, folgte. Nartschik weiß, dass ihn dieser Weg geradewegs in die Katastrophe führt. Er will sich seinem persönlichen Versagen stellen, ist wild entschlossen, eine andere Richtung einzuschlagen, will körperlich und geistig gesunden. Im Juni 2010 übergibt er seine Schlosserei für ein Jahr in vertrauenswürdige Hände. Nur mit einem Kochgeschirr seines Vaters am Hosenbund und einem Rucksack auf dem Rücken will er nach Rom laufen. Ohne Geld, ohne Telefon. Kost und Logis will er sich unterwegs verdienen. Er, der immer allein entschieden hat, der Chef und Macher, liefert sich nun dem Mitgefühl der Menschen auf seinem Weg aus. Wie weit wird er kommen? Wird er sich seiner Vergangenheit stellen oder vor sich selbst davonlaufen? Der Film begleitet das persönliche Experiment mit offenem Ausgang.

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