Lesen und nochmals lesen

Lesen und nochmals lesen

Bis heute ist der französische Journalist Pierre Dumayet (1923-2011) in seiner Kunst des Fragenstellens unübertroffen. Dieser Gabe ist es zu verdanken, dass der kürzlich verstorbene Dumayet in seiner von ihm in den Jahren 1953 bis 1968 geleiteten TV-Reihe 'Lesen und nochmals lesen' seinen Gästen eine solche Fülle überraschend offener Worte entlocken konnte. Er war der Pionier, mit dem Texte, Erzählungen, Gedichte und Romane Einzug auf dem TV-Bildschirm hielten. Für die Dokumentation schaut sich Dumayet in seinem Büro alte Folgen von 'Lesen und nochmals lesen' sichtlich bewegt nochmals an. Herausgegriffen werden seine Begegnungen mit Schriftstellern wie Jules Supervielle, Raymond Queneau, François Mauriac, Marguerite Duras und André Schwarz-Bart. Dabei sind Momente trockenster Komik - zum Beispiel wenn Raymond Queneau sein Gedicht über den Apfel und den Apfelbaum ankündigt -, aber auch furchtbare Erinnerungen - so, wenn André Schwarz-Bart sich anlässlich des Erscheinens seines Romans 'Der Letzte der Gerechten' an seine in einem Konzentrationslager ermordeten Eltern erinnert. Dumayet führte mit seinen Gästen Gespräche, wie man es nie zuvor im französischen Fernsehen erlebt hatte.

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