Leonard Bernstein - Das zerrissene Genie

Leonard Bernstein - Das zerrissene Genie

KünstlerporträtD  

Er hat alles erreicht: weltbekannter Dirigent, dem die Herzen des Publikums zufliegen, Entdecker und Förderer vergessener wie junger Talente, Philanthrop und Gewissen einer ganzen Nation, Komponist des populären Musicals "West Side Story" und Gastgeber einer Musik-Show, die über viele Jahre höchste Einschaltquoten erzielt. Dann zieht sich Leonard Bernstein Ende der 60er Jahre überraschend als Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker zurück. Er braucht Zeit zum Komponieren. Sein Ziel: eine große amerikanische Oper, die die Geschichte des Landes spiegelt und die Bevölkerung politisch eint. Der Versuch, sein Meisterwerk zu schreiben, fällt zusammen mit der dramatischen Suche nach seinem eigentlichen Ich. Die Ereignisse bringen ihn künstlerisch wie privat an seine Grenzen. In der Dokumentation geben Bernsteins Kinder Jamie, Nina und Alexander neue Einblicke in das Leben ihres Vaters. Sein langjähriger Assistent John Mauceri erzählt vom fortwährenden musikalischen Kampf Bernsteins. Stephen Wadsworth, sein letzter Librettist, berichtet von der komplexen Zusammenarbeit an der Oper "A Quiet Place", und der Musikjournalist Alex Ross zählt Bernstein zu den ganz großen Komponisten des 20. Jahrhunderts: In seiner szenischen Messe greife er die Jugendbewegung der 60er Jahre auf, sein Musical über das Weiße Haus, "1600 Pennsylvania Avenue", sei ein Kommentar zum Watergate-Skandal und "A Quiet Place" ziehe eine verstörende Bilanz des amerikanischen (Alp-)Traums. Leonard Bernstein selbst ist in der Dokumentation zum 100. Geburtstag in bislang unveröffentlichten Aufnahmen zu sehen.

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