Lenin, Gorki - Momente einer Revolution

Lenin, Gorki - Momente einer Revolution

Petrograd 1917: eine Revolution, zwei Revolutionäre. Im Oktober 1917 kam Lenin, der Kopf hinter der russischen Revolution, an die Macht. Der international bekannte Schriftsteller Maxim Gorki war ihm Wegbegleiter und "Gewissen". Lenin auf der einen Seite wollte reinen Tisch mit der Vergangenheit machen: Die ganze Welt sollte zum Explodieren gebracht werden, um den Kapitalismus abzuschaffen. Mit einem an Zynismus grenzenden Pragmatismus war er dafür zu allem bereit. Gorki auf der anderen Seite träumte von einer "menschlichen", freien und großzügigen sozialen Revolution, hatte aber keinerlei Strategie für einen Umgang mit der Konterrevolution. Lenin und Gorki waren befreundet. Doch vom Sturz des Zaren 1917 bis zum Roten Terror im Juli 1918 lieferten sie sich heftige öffentliche Scharmützel. Gorki warf Lenin vor, vom Machthunger angesteckt, den falschen Weg einzuschlagen. Lenin distanzierte sich von Gorki und bezeichnete ihn als einen der Revolution abtrünnig gewordenen Neurotiker. Ein ungleicher Kampf: Auf der einen Seite der Politiker, erst Anführer einer ihm hörigen Partei, dann des neuen Staates und der gefürchteten Staatssicherheit Tscheka; auf der anderen Seite der Schriftsteller, der keine andere Waffe gegen die Entfesselung der Gewalt, die willkürlichen Verhaftungen und Hinrichtungen hat, als zu schreiben. Natürlich ging Lenin aus dieser Konfrontation als Sieger hervor - aber zu welchem Preis? Mit der Konfrontation der konträren Sichtweisen der beiden Revolutionäre wirft der Dokumentarfilm "Lenin, Gorki - Momente einer Revolution" ein neues Licht auf die übermäßige Macht, die von dem damaligen Ereignis ausging.

Bewertung

0,0   0 Stimmen