Lebensfroh bis 102 - Besuche bei einer alten Dame

Lebensfroh bis 102 - Besuche bei einer alten Dame

'Ach, Herr Buchholz, Sie quetschen mich aus wie eine Zitrone!', sagt Frau Libbert lachend. 'Wann kommt übrigens der Film? Krieg ich den zu sehen, wenn ich tot bin?' Fünf Jahre lang hat Martin Buchholz Edith Libbert durch ihren späten Lebensabend begleitet und sie 22-mal mit der Kamera im Seniorenheim besucht. 'Man kann sich schon wohl fühlen hier. Man wird ja auch im Alter bescheidener in seinen Erwartungen. Aber das lernen Sie noch! So weit sind Sie noch nicht!' Über ein Jahrhundert Leben, von der ersten Liebe bis zum letzten Abschied - über all das plaudert Frau Libbert so unbefangen mit dem Reporter, als habe sie die laufende Kamera längst vergessen: 'Für mich genügt's, wenn sie mich hier irgendwo verbuddeln. Aber ich möchte keine Feuerbestattung. Sind Sie dafür?' - 'Äh, nein! Ich denke nicht.' - 'Aber da braucht man ja weniger Platz, nicht wahr?' Als die beiden sich kennenlernten, war Frau Libbert 97. Eine Lebenskünstlerin bis ins hohe Alter: 'Wenn irgendwas Nettes auf mich zukommt, dann kann ich mich immer noch begeistern!' Sie stirbt einige Wochen nach ihrem 102. Geburtstag. Dieser außergewöhnliche Film über eine späte Freundschaft ist eine bewegende Liebeserklärung an das Leben.

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