lebens.art aus London

lebens.art aus London

Es herrschen Aufbruchsstimmung und Terrorangst - nach dem diamantenen Thronjubiläum der Queen und der bombastischen Militärparade 'Trooping the Color' rüstet sich London für das bereits dritte Mega-Event in diesem Jahr. Olympia ist Anlass für einen Kulturmontag aus der wohl aufregendsten Metropole Europas: ein Streifzug durch die Theater-, Pop- und Modeszene der Stadt, Feuilletonistisches zu Nostalgiesucht und Adelsobsessionen der Briten, dazu Berichte über die architektonischen Großprojekte in der City und den Kunst-Marktplatz London. Und: Vivienne Westwood, unbestrittene Queen of Fashion, bittet zur Audienz. Durch die Sendung führt Nadja Bernhard. Da ragt eine 'Gurke' in den Himmel von London, die nunmehr von der 'Scherbe' überragt wird - und eine 'Alien-Auster' ist gelandet. Die Rede ist von Sir Norman Fosters 'Gherkin', dem eben eröffneten Wolkenkratzer 'The Shard' - mit seinen 310 Metern zweithöchstes Gebäude Europas - und von der neuen Schwimmhalle von Zaha Hadid. Die liebevoll-spöttischen Spitznamen zeugen von der ambivalenten Beziehung der Londoner zu den neuen Wahrzeichen, die das Gesicht der Stadt in den letzten Jahren radikal verändert haben. Von einem 'ausgewachsenen Wahnsinn voller Phallussymbole' sprach etwa Prinz Charles, andererseits wurden viele der Großprojekte mit Architekturpreisen ausgezeichnet. Rund 100 Milliarden Pfund haben in erster Linie ausländische Investoren in die neue Skyline gesteckt. Ein Bericht über Gigantomanie, Utopien und die Nachhaltigkeit der Olympia-Bauten. Die Regierung fährt einen radikalen Sparkurs, die Kluft zwischen Reich und Arm wird immer größer. Doch ungeachtet aller sozialen Spannungen lieben die Briten ihre Royals - und die Aristokratie hat nicht nur symbolische Macht im Gesellschaftsgefüge. Die Begeisterung für den Adel und die Sehnsucht nach einer romantisierten Vergangenheit lässt sich am Erfolg der Fernsehserie 'Downton Abbey' ablesen, die Leben und Leiden eines Adelsclans schildert und es sogar zu einem Eintrag im Guiness Buch der Rekorde brachte.

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