Leben am Rande der Welt
Kimberley ist eine Region des australischen Bundesstaates Western Australia. Es ist eine Region am Rande der Welt. Wer hier lebt, hat sich längst für ein Dasein in der Einsamkeit und im Einklang mit der überwältigenden Natur entschieden. Dazu zählen zum Beispiel Rick und Stacey Ford, die mit ihren vier Töchtern auf der Springvale Farm leben und 16.000 Rinder ihr Eigen nennen. Nur per Helikopter können sie die Tiere erreichen, hat doch ihr Anwesen die Größe Schleswig-Holsteins. Die Arbeit als Rinderfarmer ist eine Knochenarbeit in einer gnadenlosen Natur. Im Sommer brennt die Sonne erbarmungslos bei bis zu 50 Grad und lässt alles Leben verdorren. In der Regenzeit verwandeln sich die ausgetrockneten Flüsse in reißende Fluten. Ein entbehrungsreiches Leben, in dem die Menschen ihre Kraft und ihren Lebensmut aus der einmaligen Natur schöpfen. Das bedeutendste Wahrzeichen Kimberleys sind die Bungle-Bungle-Berge, die wie Bienenkörbe aussehen und zu Hunderten nebeneinander- und übereinander liegen. Sie wurden in 350 Millionen Jahren aus weichem Sandstein geformt und gehören seit 1983 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Zudem beschert die Natur Kimberley wunderschöne rosafarbene Diamanten. Einmalig auf der Welt - gefunden in der größten Diamantenmine der Erde. Kimberley ist das Land der Aborigines, die den Westen Australiens seit 40 Millionen Jahren bevölkern. Ihre Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte dieser Region verbunden. Vincent Edwards führt den Zuschauer zu den heiligen Plätzen seiner Vorfahren und erklärt, was es bedeutet, die Natur zu ehren. Er erzählt aber auch von den traurigen Seiten im Leben der australischen Aborigines und der Hoffnung auf bessere Zeiten. In dem 6.000 Seelen-Ort Kununurra stemmen sich engagierte Mitglieder des Mirrowong-Stamms gegen den scheinbar unaufhaltsamen Verfall ihrer Zivilisation und haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Sprache und ihre Kultur zu erhalten.