Leben am Meer

Leben am Meer

'Leben am Meer' bedeutet für die Bewohner an der Nordsee nicht nur Weite, Freiheit, und Wellen; sie müssen auch den Rhythmus des Meeres akzeptieren, seine Geheimnisse und Urgewalten respektieren. Die kraftvolle Brandung und starken Tiden der Nordsee verändern die Küste seit Millionen von Jahren. Die Menschen an der Küste haben sich darauf eingestellt und sind ein wenig anders als die vom Festland. Und natürlich verdienen sie auch ihr Geld an und mit der Nordsee, zum Beispiel in Norden. Im Ort Norden erzählen die Bewohner spannende und berührende Geschichten, die einen überraschenden Eindruck vom 'Leben am Meer' geben. Einer von ihnen ist Rainer Alts. Er verkauft Krabben und Fisch. Sein Cousin fährt jede Nacht aufs Meer und beliefert ihn am frühen Morgen mit der frisch gefangenen Ware. Die Familie von Tido Graf zu Inn- und Knyphausen wohnt seit Generationen in einem Schloss mit einem märchenhaften Park nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Auch er lebt von den Besuchern, die die Attraktivität der Meeresregion schätzen. Aber es gibt auch Probleme in Norden, z. B. eine hohe Arbeitslosenquote. Auch wenn es momentan noch nicht optimal gelingt, möchte die Stadt deswegen noch mehr vom Tourismus profitieren. Einen Besuch wert ist die Seehundstation Norddeich, wo kleine, verlassene Heuler aufgepäppelt und schließlich wieder ausgewildert werden. Mitten in der Altstadt Nordens liegt die Ludgerikiche mit ihrer Arp-Schnitger-Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Die Organisten Agnes Luchterhandt und Thiemo Janssen spielen darauf virtuose Konzerte. Der aus Argentinien stammende Maler und Bildhauer Ricardo Fuhrmann kam vor ein paar Jahren nach Norden, um sich auf die Spuren seiner jüdischen Vorfahren zu begeben. Für die im Zweiten Weltkrieg ermordeten Männer, Frauen und Kinder der ehemaligen Synagogengemeinde Norden schuf der Künstler ein sehr schlichtes, sehr eindrucksvolles Mahnmal für den jüdischen Friedhof. Jürgen Müller kam wegen des Meeres aus Hessen nach Norden.

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