Lauter, schneller, tiefer - Die Jagd nach Autoposern
Es sind vor allem junge Männer, die den Beamten ins Netz gehen. PS-Liebhaber mit lauten und getunten Fahrzeugen. In Wiesbaden sind die Polizisten "Krolli" und "Floh" von der "Kotrollgruppe Raser und Poser" mit ihrem zivilen Funkwagen unterwegs. Sie kennen ihre Klienten, hören sie meistens schon von weiten. Der erste ist ein Chevrolet Camaro, der mit geöffneter Auspuffklappe und ohrenbetäubendem Lärm durch die Stadt brettert. Die Polizisten nehmen die Verfolgung auf, dokumentieren die Ordnungswidrigkeit mit der Dashcam. Als es eine provozierte Fehlzündung gibt und der Wagen knallt, wird er gestoppt. Ausreden sind in diesem Fall zwecklos. Das Ganze wird teuer. Im nächsten Fall wird ein aufgebrachter Ferrari-Fahrer büßen müssen. "Krolli" und "Floh" wurden als Verstärkung gerufen, weil sich der Mann gegenüber einer Streife uneinsichtig zeigte. Der Ferrari-Fan ist ein alter Bekannter, der regelmäßig durch seine Fahrweise auffällt. Den meisten Autoposern geht es um Aufmerksamkeit. Dafür wird übertrieben gerast, sinnlos gecruist oder illegal getunt. Für die Beamten der Raser & Poser Polizei in den hessischen Metropolen Wiesbaden und Frankfurt bedeutet das Machogehabe vor allem jede Menge Arbeit. Katz- und Maus-Spiel auf Deutschlands Straßen.