Larry Lessig

Larry Lessig

Ein Harvard-Professor mischte letztes Jahr den Vorwahlkampf in den USA auf. Heute redet alle Welt über Provokateure wie den Milliardär Donald Trump. Der Rechtsprofessor Lawrence 'Larry' Lessig hat seine Mission bereits vor acht Jahren begonnen. Er will den Einfluss von Privatinteressen auf die amerikanische Demokratie eindämmen. Lawrence 'Larry' Lessig gelang der erste Schritt: Er hatte mit seiner Crowdfunding-Kampagne bis zum 6. September 2015 eine Million Dollar eingesammelt. Dann wollte er sich als Kandidat für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 aufstellen lassen.
Sein Ziel ist es, "das korrupte System zu reparieren" und die Demokratie des Landes zu erneuern. Und dafür hatte er einen ziemlich verrückten Plan: sich zum Präsidenten wählen zu lassen, per Referendum eine Reform durchzubringen, die dem Wähler seine Macht zurückgibt, und danach: zurückzutreten. Ein Plan, der bei den Demokraten weniger gut ankam, sie ignorierten Lessig. Um nicht weiterhin von den TV-Debatten ausgeschlossen zu sein, disponierte Lessig kurzerhand um: Seine Kandidatur hielt er aufrecht, allein den Rücktritt, den zog er zurück.
Der Professor für Rechtswissenschaften und Ethik an der Universität Harvard war 2008 als Berater von Barack Obama tätig. Als Verfassungsrechtler kennt er die Machenschaften in Washington zur Genüge. Anstatt Richter am Supreme Court zu werden, entschied sich der "Creative Commons"-Gründer, für das Gemeinwohl zu kämpfen, im Namen seines - für ihn - kranken Landes und seines verstorbenen Freundes Aaron Swartz - Aktivist, Hacker und technisches Genie. Seinen letzten TED-Talk zum Thema hielt Lessig mit "The unstoppable walk to political reform" im März 2014.
Lessig ist ein amerikanisches Beispiel für eine weltweite Bewegung des zivilen Ungehorsams gegen den Einfluss des Geldes auf die Politik. Laut einer Erhebung halten 96 Prozent der Amerikaner die Situation im Kongress für inakzeptabel, und 91 Prozent glauben, dass es keine Alternative gibt.

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