Kunst und Kindheit

Kunst und Kindheit

Kunst und KulturF  

Die Entdeckungsreise zu Meisterwerken der Malerei erläutert das Motiv der Kindheit über die Jahrhunderte hinweg sowie den Wandel in Technik und Ästhetik bei der Abbildung von Kindern. Die Dokumentation zeichnet die eng miteinander verwobene Entwicklung von Kunst und gesellschaftlicher Stellung des Kindes im Wandel der Zeiten nach. Besonders deutlich wird die Veränderung der Rolle bei einem Bild, das Picasso im Jahr 1969 geschaffen hat: Auf "Le peintre et l'enfant" übernimmt das Kind mit dem Pinsel die Macht über den Künstler, wird vom Objekt zum Vorbild und inspiriert den Maler. Diese Darstellung eines Kindes, das zum eigenständigen Subjekt künstlerischen Ausdrucks geworden ist, steht am Ende eines langen Wegs, auf dem von Jean Fouquet bis Matisse, von Velázquez bis Renoir und von Van Dyck bis Picasso Generationen von Malern ihre Spuren hinterlassen haben.
Lange nach den ersten Ikonen und religiösen Abbildungen, auf denen Jesus als einziges Kind vertreten war, nach Porträts von Fürsten- und Herrscherkindern, die im großen Machtspiel der Heiratspolitik an den europäischen Höfen eine große Bedeutung hatten, betrachteten erst Picasso und seine Zeitgenossen Kinder endgültig als eigenständige Individuen.
Die Meisterwerke selbst vermitteln einen Einblick in das Leben vergangener Jahrhunderte - aus Sicht des Künstlers und teils aus der Sicht der Kinder selbst. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem Schicksal der abgebildeten Kinder sowie mit Hinweisen auf die jeweilige Epoche, in der sie gelebt haben. So gesehen sind die Gemälde ein Spiegel der Geschichte, das künstlerische Abbild der gesellschaftlichen Realität. "Kunst und Kindheit" verfolgt den langen Weg vom Mittelalter und den Anfängen der Kirche bis ins 20. Jahrhundert: die gemeinsame Geschichte von der Emanzipation der Malerei in der Moderne und der des Kindes in unserer Gesellschaft.

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