Kunst im Tresor

Kunst im Tresor

Was passiert, bevor ein Kunstliebhaber in Moskau, Paris oder Peking Meisterwerke aus anderen Teilen der Welt bewundern kann? Wie werden Gemälde von unschätzbarem Wert auf solchen langen Reisen vor Beschädigung oder auch Diebstahl geschützt? Ein Gemälde von Monet beispielsweise kann allein schon einen Wert von zehn Millionen Euro besitzen, weshalb sein Versicherungsschutz ein absolutes Muss ist. Für die letzte große Retrospektive 'Picasso et les Maîtres' im Pariser Grand Palais betrugen die Versicherungsprämien beispielsweise stolze 780.000 Euro. Wie lange aber lassen sich bei solchen Belastungen noch Ausstellungen veranstalten? Freihäfen, Hochsicherheitslager und drastische Schutzmaßnahmen sind heute eine gängige Begleiterscheinung des Kunstbetriebs. Diese hoch komplizierte logistische Maschinerie treibt aber nicht nur die Kosten von Leihgebern und -nehmern in die Höhe, sondern verändert auch die Strategie von Kunsthändlern, Privatsammlern und öffentlichen Museen. So hat der Louvre zum Beispiel beschlossen, die Mona Lisa nicht mehr auf Reisen zu schicken. Problematisch ist auch die 'Konfiszierung der Kunstwerke', denn aus Sicherheits- und Kostengründen werden diese entweder erst gar nicht an andere Museen verliehen oder lange als Kapitalanlage verwahrt und so komplett vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. Ein Künstler erschafft seine Werke in der Hoffnung, dass der Kunstliebhaber sie betrachten und verstehen wird. Offen ist auch die Frage, wie die Museen den schwindelerregenden Anstieg der Kosten für die Erhaltung und Sicherung unzähliger Kunstwerke in Zukunft bewältigen sollen: Wie können auch künftig Meisterwerke ins Ausland verliehen werden, wenn die Kosten für Transport, Versicherung und Security ins Unermessliche steigen? Werden sich die Museen vielleicht zusammenschließen, um den Bestand ihrer Sammlungen gewährleisten zu können? Der Film begibt sich auf eine fesselnde Ermittlung hinter die Kulissen des Kunstbetriebs, eine Schattenzone, die Kunstliebhabern normalerweise verborgen bleibt.

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