Kunst für alle - 200 Jahre Städel Museum Frankfurt

Kunst für alle - 200 Jahre Städel Museum Frankfurt

Kunst und KulturD  

Der Frankfurter Gewürzhändler und Bankier Johann Friedrich Städel war ein Visionär. Mit seinem Testament von 1815 gründete er die Städel'sche Kulturstiftung als weltweit erste Bürgerstiftung in Sachen Kunst. Er hinterließ der Welt damit ein Erbe, das groß, beispiellos und zukunftsweisend war: eine prächtige Gemäldesammlung von über 500 Kunstwerken und ein immenses Vermögen von 1,4 Million Gulden. Noch heute bilden sie den Grundstock des Frankfurter Städel Museums, das mittlerweile zu den bedeutendsten Kunstmuseen Europas zählt. Am 15. März 2015 feierte das Städel Museum Frankfurt seinen Gründer und dessen einzigartiges Testament. Der Film erzählt die Geschichte dieser fabelhaften Idee, die vor 200 Jahren ihren Anfang nahm. Über Monate hinweg hat das Filmteam des hr für Arte im Frankfurter Städel Museum gedreht. In den drei Galerien des Museums, aber auch in den Depots, wo die herrlichsten Schätze lagern, in der Jubiläumsausstellung "Monet und die Geburt des Impressionismus" und in den Werkstätten, wo auf höchstem wissenschaftlichen Niveau begutachtet und restauriert wird. Die Dokumentation lässt "Herrn Städel" wiederauferstehen und durch das Museum streifen. Das Filmteam hat sich in den Ateliers umgesehen, in denen Kinder und Jugendliche in Malkursen experimentieren, haben Schulklassen bei Führungen begleitet, die wohl ganz dem Geschmack des Gründungsstifters entsprochen hätten, genauso wie die Computer-Spiel-Entwicklerfirma im Frankfurter Bahnhofsviertel, die ein witzig-intelligentes "Städel-Game" für den großen Geburtstag entwickelt. All das hätte Johann Friedrich Städel, diesem aufgeklärten, vorausschauenden Bürger, sehr gefallen, tragen und entwickeln diese Aktivitäten doch seine Vision von "Kunst und Bildung für alle" auf anregende Weise in die Zukunft. Städel, der ein Zeitgenosse Johann Wolfang von Goethes war, schrieb am 15. März 1815 ein Testament, in dem er der Frankfurter Bürgerschaft seine beachtliche Gemäldesammlung und sein Vermögen vermachte. Sie sollten der Grundstock zur Gründung eines Museums und einer Kunsthochschule sein, Orte zur ästhetischen Bildung der Bürger. So etwas gab es bis dahin nicht: die erste bürgerliche Kulturstiftung der Welt. Und heute ist die Städel'sche Bürgerstiftung lebendiger und berühmter denn je. Tausende Frankfurter engagieren sich darin für "ihr" Städel Museum, das mittlerweile nicht einfach nur Museum ist, sondern zu einem sozialen Ort, zum "coolen Treffpunkt" avanciert. Max Hollein, Direktor des Städel Museums, Neil MacGregor, Direktor des British Museum und Kenner der internationalen Museumsszene, Corina Meyer, Museumshistorikerin, Sylvia und Friedrich von Metzler, moderne Mäzene des Städel Museums: Sie erzählen die Geschichte dieser einmaligen Vision des Johann Friedrich Städel, die auch nach 200-jähriger Geschichte lebendig und zukunftsweisend ist.

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