Kulturzeit extra: 'Tempo Bildung - wo sind die Ideale geblieben'

Kulturzeit extra: 'Tempo Bildung - wo sind die Ideale geblieben'

Der Versuch, den Bildungsweg in Deutschland abzukürzen oder zu beschleunigen, gilt als gescheitert. Die Bologna-Reform produziert nur Absolventen, aber keine Persönlichkeiten. Die aber braucht die Wirtschaft, sagt Horst Hippler, Physiker und Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. Andere gehen noch weiter: Wir erziehen an unseren Universitäten Untertanen, warnen Erziehungswissenschaftler zehn Jahre nach der Einführung von Master und Bachelor. Auch die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre führt vorwiegend zu Verdruss und wird in einigen Bundesländern schon wieder zurückgefahren. Dabei waren Reformen bitter nötig. Die Überalterung der Absolventen, chronische Unterfinanzierung der Schulen und Unis, verstärkter Andrang von Studienanfängern und erhöhte Ausbildungsanforderungen drohten zu mangelnder Konkurrenzfähigkeit im Angesicht des internationalen Wettbewerbs zu führen. Alle diese Probleme sollte die Bologna-Reform auf einen Schlag lösen. 'Kulturzeit extra' fragt den jüngsten deutschen Universitätspräsidenten Joybrato Mukherjee und den Bildungsphilosophen Andreas Dörpinghaus: 'Was läuft falsch im Land, das einst eine Nation der Dichter und Denker genannt wurde? Welche Art der Bildung braucht es und welche Wertmaßstäbe? Hat das Humboldtsche Bildungsideal heute noch Gültigkeit? Und zu welchem Typ Mensch soll der Nachwuchs erzogen werden?'

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