Kulturzeit extra: Dirigent Valery Gergiev

Kulturzeit extra: Dirigent Valery Gergiev

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Valery Gergiev wird der neue Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Mit seiner Ernennung ist der Stadt ein kulturpolitischer Coup gelungen. Man bescheinigt ihm unwiderstehlichen Charme. "Kulturzeit extra" nähert sich dem "Phänomen Gergiev" an: dem Künstler, Menschen und politischen Zeitgenossen. Zu Wort kommen prominente Weggefährten wie Placido Domingo, Jan Vogler und Thomas Quasthoff. Valery Gergiev ist ein "Macher", ein Workaholic, der stets an mehreren Orten gleichzeitig zu sein scheint. Als einer der bedeutendsten Dirigenten und Akteure im internationalen Musikbetrieb ist Gergiev in der russischen Musiktradition verwurzelt. Er hat dem Mariinsky Theater in St. Petersburg wieder zu internationalem Rang verholfen. Hier ist er zu Hause, von hier aus zieht er seine Kreise und pendelt zu seinen Dirigaten in alle großen Metropolen der Welt. In München sorgt Gergiev - laut "Time Magazine" einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten auf der Welt - schon vor Antritt für Begeisterung, aber auch für Verstimmung. Der mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin sympathisierende Dirigent hat es wie kein anderer verstanden, mit der Nähe zur Politik seine musikalischen Großprojekte voranzutreiben. Damit provozierte er in Deutschland Diskussionen über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft und die politische Verantwortung des Künstlers. Mit Valery Gergiev erobert einer der umtriebigsten Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit den traditionellen Chefposten der Münchner Philharmoniker. Ein Talentscout und -förderer: er hat Anna Netrebko, Maxim Vengerov und viele andere entdeckt und deren Karrieren vorbereitet. Trotz seine vollen Terminkalenders hat er immer ein offenes Ohr und bringt mit seiner Spontaneität so manchen Zeitplan durcheinander. Wie wird er in Deutschland angenommen und warum wollten die Münchener Philharmoniker gerade ihn?

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