Kulturkrieger in Bagdad

Kulturkrieger in Bagdad

Wenn sich Selbstmordattentäter in die Luft sprengen, der Kampf ums nackte Überleben die gesamte Energie fordert und Islamisten Bilder- und Musikverbote verhängen, haben es auch Künstler schwer. Seit in Bagdad das Gerücht kursiert, Heavy-Metal-Anhänger würden mit dem Teufel paktieren, sind die Mitglieder einer Metal-Band untergetaucht. 'Wir müssen unsere Identitäten verbergen, bis der Mist vorbei ist, aber wir kommen wieder', schrieb ihr Gitarrist kürzlich in Facebook. Mittlerweile macht die Hetzjagd auf junge Künstler in Bagdad bereits international Schlagzeilen. Doch vor Ort lassen sich die Wenigsten von der dro-henden Gefahr einschüchtern. Ganz im Gegenteil: 'Ich will eine ganze Armee von jungen Hornspielerinnen aufbauen,' erzählt die 19-jährige Hornistin Ranya, die in einem Sinfonieorchester spielt, das immer wieder umziehen muss, weil es von religiösen Fanatikern bedroht wird. Sie findet, es sei ein Skandal, dass so wenig Frauen im Irak das von ihr so geliebte Instrument beherrschen. Die Dokumentation 'Kulturkrieger in Bagdad' macht sich auf die Suche nach unbeugsamen jungen Künstlern.

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