Kuhdorf war gestern

Kuhdorf war gestern

Früher war alles besser, so heißt es oft. Doch meist wird der Verkünder dieser Botschaft als altmodisch und rückwärtsgewandt belächelt. Wenn man die Entwicklung vieler Dörfer in Rheinland-Pfalz betrachtet, dann mag diese angestaubte Binsenweisheit aber tatsächlich zutreffen. Viele ehemals lebendige Ortschaften mit Geschäften, Handwerksbetrieben und Gasthäusern muten heute traurig an. Keine Infrastruktur, kein Dorfleben, keine Zukunft.

Der Film 'Kuhdorf war gestern' von Paul Weber erzählt die Nachkriegsgeschichte dreier Dörfer: Birresborn in der Eifel, Brandscheid im Westerwald und Duchroth in der Nordpfalz. Was ist dort in den letzten Jahrzehnten passiert? Was hat sich verändert? Was ist geblieben? Im Mittelpunkt des Films stehen Menschen, die eine Entwicklung mit verfolgt oder auch selbst geprägt haben.

Fritz Kümmel, der ambitionierte Hobbyfilmer, beobachtet sensibel das Geschehen im Dorf Brandscheid, nimmt Veränderungen wahr und sieht mit Sorge auf das schwindende Gemeinschaftsgefühl der Dorfbewohner. Ähnlich geht es Hans Nieder aus Birresborn. Die Nieders sind Dokumentaristen, Akteure und Zeitzeugen des enormen Wandels in Birresborn. Viele Junge verlassen das Dorf.

Ganz anders sieht es in Duchroth aus. Der Bürgermeister Manfred Porr hat sein Dorf seither maßgeblich geprägt. Er engagiert sich für die Belebung des Ortskerns, vermittelt die leerstehenden alten Bauernhäuser an interessierte Käufer, setzt sich ein für die Begrünung der Straßenränder. Der Erfolg stellt sich ein: Duchroth gilt heute als eine Art Musterdorf.

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