Kuckuckskinder

Kuckuckskinder

'Kuckuckskinder' nennt man Kinder von Frauen, die ihrem Mann ein Kind von einem anderen unterjubeln. Der ahnungslose Mann zieht ein Kind auf, welches die Gene eines anderen trägt. Das kommt häufiger vor, als man denkt. Es ist ein Geheimnis, das die Mutter in der Regel für sich behält. In der Schweiz geht man davon aus, dass in jeder Schulklasse ein Kuckuckskind sitzt. Darüber reden will verständlicherweise kaum jemand. Aber das Schweigen kann fatale Folgen haben - für die Väter und die Kinder. A. S. ist ein Kuckuckskind. Vor 50 Jahren hatte ihre Mutter ein Verhältnis mit einem Freund der Familie, einem Priester. Als sie von diesem schwanger wurde, taten alle so, als sei es ein weiteres Kind ihres Ehemannes. Das Kind fühlte sich von Anfang an am falschen Ort in der Familie. Ein Gentest brachte es an den Tag: 'Ich hätte mir gewünscht, dass es anders wäre. Gleichzeitig bin ich wahnsinnig erleichtert, endlich zu wissen, wo ich herkomme'. 'Ich habe eigentlich zwei Väter, aber gemacht hat mich eher der Thomas' sagt die siebenjährige Elina. Sie ist auch ein Kuckuckskind, kennt aber ihren leiblichen Vater und findet das normal. Ganz anders Martin B. Er ist überzeugt, der biologische Vater einer Tochter zu sein. Da die Mutter aber mit einem anderen Mann verheiratet ist, hat er rechtlich keine Chance, das herauszufinden. Aber er hat Glück, das Gericht hat jetzt einen Gentest veranlasst. Martin wartet auf das erlösende Resultat. Im 'DOK'-Film schildern Kuckuckskinder, ein Scheinvater, ein biologischer Vater und eine Mutter ihre Situation. Ein erstaunlich offenes Dokument über eines der letzten Tabus.

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