
Kreative Köpfe - Wie neue Ideen entstehen
"Heureka" rief Archimedes nach seiner Entdeckung des nach ihm benannten Archimedischen Prinzips. Kreativität und die Möglichkeit zur intelligenten Problemlösung sind zweifelsohne die bedeutendsten Eigenschaften des Menschen. So sind u.a. die Sprache, innovative Erfindungen und kulturelle Erzeugnisse, wie die Musik oder die Kunst, Produkte der schöpferischen Kraft des Menschen. "Kreative Köpfe - Wie neue Ideen entstehen" widmet sich der Frage, was in unseren Köpfen vor sich geht, wenn wir eine Idee haben, und wie man diese Heureka-Momente evozieren kann. Ausgehend von einer Untersuchung beider Gehirnhälften müssen die Wissenschaftler konstatieren, dass kein lokalisierbares Zentrum der Kreativität existiert. Während die linke Gehirnhälfte zur Problemerkennung dient, stellt die rechte Gehirnhälfte Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Sachverhalten her. Doch wo, wenn nicht im menschlichen Gehirn, sollte die Kreativität ihren Sitz haben? Hierzu scheint der Jazz-Fan Professor Charles Limb eine Antwort gefunden zu haben. Durch einen neuronalen Scann der Gehirne von Jazzmusikern, die beim Musizieren überwiegend improvisieren, fand er Erstaunliches heraus. Die Musikanten verfügen über die Fähigkeit des Abschaltens eines neuronalen Beschränkungssystems, was ihnen wiederum ermöglicht, kreativer zu sein. Eine andere Hypothese vertritt hingegen der Professor für Psychologie Jonathan Schooler. Er behauptet, dass das Tagträumen die Kreativität des Einzelnen steigern kann, da das Unbewusste neue Verbindungen und neuartige Lösungswege während dieses Entschlummerns erzeugt. Allerdings ist es nicht so einfach wie anzunehmen: zurücklehnen und das Gehirn auf seine Reise schicken. Immerhin ist die Korrelation zwischen Kreativität und Besessenheit größer, als zwischen Kreativität und Intelligenz. Demnach zahlt sich harte Arbeit aus. Man muss sich über Jahre hinweg ein Wissen und diverse Grundfertigkeiten aneignen, bevor man dazu in der Lage ist, kreative Lösungswege zu entdecken. Folglich war der Aha-Moment des Archimedes das Resultat der dauerhaften Beschäftigung mit einem Problem, das letztlich zur kreativen Lösung durch einen kreativen Kopf geführt hat. "Heureka!"