Königreich der Eisbären
Die Hudson Bay im Nordosten Kanadas ist ein 822.324 Quadratkilometer umfassendes Randmeer und sowohl mit dem Atlantik als auch mit dem Nordpolarmeer verbunden. Die einstige wirtschaftliche Bedeutung der Bucht für die Besiedlung des kanadischen Hinterlands ist längst Geschichte - und damit ist sie auch für die Seeschifffahrt nur von geringer Bedeutung. Hinzu kommt, dass die Hudson Bay im Winter zufriert. Wenn es soweit ist, beginnt die Jagdsaison für die Eisbären, die an den Küsten der angrenzenden Provinzen, Québec, Ontario, Manitoba sowie des Territoriums Nunavut leben. Die wichtigste Nahrungsquelle für sie sind Robben. Doch zu diesen Beutetieren gelangen sie nur, wenn genügend begehbare Eisflächen vorhanden sind. Und hier liegt in Zeiten des Klimawandels die Krux: Denn das Eis bildet sich immer später und taut früher auf, sodass die Bären Schwierigkeiten haben, ihren Nahrungsbedarf zu decken. Damit einhergehend entstehen neue Probleme: So dringen hungrige Bären nicht selten in menschliche Siedlungen vor, wo sie zur akuten Bedrohung werden. Aber auch andere, erstaunliche Verhaltensänderungen sind zu beobachten, wie der erfahrene Wildnis-Guide, Eisbären-Experte und Naturschützer Dennis Compayre im Rahmen der Dokumentarreihe "Königreich der Eisbären" berichtet. Der Kanadier wuchs in Churchill auf, einer Kleinstadt in Manitoba, deren Umland von den Eisbären seit jeher als Sommerquartier genutzt wird - was der Gemeinde den Spitznamen "Eisbärenhauptstadt der Welt" eingetragen hat. Für "Königreich der Eisbären" folgt Compayre einen Winter lang einer Eisbärenmutter und ihren zwei Jungen über das Eis und beobachtet, wie sie sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen.