Königliche Etikette
Wie gibt man einem König die Hand? Wie lang oder kurz darf das Kleid einer Frau sein? Wie verhält man sich bei einem gemeinsamen Essen mit Monarchen? Und wie funktioniert ein stilechter Hofknicks?
Was es auf dem royalen Parkett zu beachten gilt, treibt manchem Ungeübtem regelrecht die Schweißperlen auf die Stirn. Denn das gesamte royale Leben spielt sich nach klaren Regeln ab. Aus gutem Grund, wie Königshausexpertin Leontine Gräfin von Schmettow und Cornelia Quast im Zuge ihrer Suche nach den Feinheiten des royalen Protokolls herausgefunden haben. Ihre erste erstaunliche Erkenntnis ist: nichts davon ist irgendwo niedergeschrieben! Und dennoch scheinen alle Royals sie zu kennen - und halten sich daran.
"Royale Etikette bedeutet in erster Linie gutes Benehmen. Und das muss man erstmal lernen", erklärt beispielsweise Gloria Fürstin von Thurn und Taxis. Sie kommt in diesem Film genauso zu Wort wie der Schneider des britischen Königshofes, ein ehemaliger Butler von König Charles III., der ehemalige Zeremonienmeister des dänischen Königshauses oder der ehemalige Protokollchef des Bundespräsidenten.
Nahezu jeder Bereich des Zusammentreffens mit Royals scheint geregelt: von der Begrüßung über die Kleidung bis hin zu Small Talk und Verabschiedung. Dass all das aber keineswegs nur lästig ist, sondern sogar hilfreich, zeigt zum Beispiel die Zeremonie, in der der Großbritanniens Rockikone Sting zum Ritter geschlagen wird. Ohne Protokoll wäre der Star an dieser Stelle, wie er selbst einräumt, "sehr nervös" gewesen.
Besser also, man informiert sich zuvor wie Sting. Sonst können peinliche Szenen passieren, die sich direkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielen. Beispiele gefällig? Donald Trump spazierte vor der Queen an einer Ehrengarde vorbei, Barack Obama begann eine Tischrede, als gerade die britische Hymne gespielt wurde und Brigitte Macron, Ehefrau des französischen Staatspräsidenten, griff bei der Hymne nach der Hand von Königin Camilla. Händchenhalten? Ein protokollarisches No-Go!
Nach und nach zeigt der Film, dass manch eine Sitte aus der Zeit gefallen sein mag, die meisten jedoch einen Rahmen darstellen, der allen Beteiligten die Begegnungen mit Royals - und damit ihr Leben - leichter macht.