Königin Christine

Königin Christine

Christine (Cora Sue Collins), einzige Tochter von Schwedenkönig Gustav II. Adolf aus dem Hause Wasa, wird von ihrem Vater wie ein Knabe erzogen. Als er 1632 in der Schlacht von Lützen fällt, erbt die Sechsjährige die Krone. Als 18-Jährige übernimmt Christine (Greta Garbo) die Regierungsgeschäfte. Nach langen Kriegsjahren will sie ihrem Volk endlich den Frieden sichern. Zum Wohl des Volkes sollte sie aber auch an einen Erben denken, meint Kanzler Oxenstierna (Lewis Stone). Er möchte sie deshalb mit ihrem Cousin Carl Gustav (Reginald Owen) vermählen. Christine will jedoch ihre Freiheit nicht aufgeben. Sie liebt es, allein - nur in Begleitung eines alten Vertrauten - in Männerkleidern über Land zu reiten. Bei einer solchen Gelegenheit trifft sie im Schneesturm auf die Kutsche des spanischen Botschafters Antonio della Prada (John Gilbert). Er ist nach Schweden gekommen, um im Namen seines Königs um Christines Hand anzuhalten. Antonio, der die knabenhafte Frau zuerst für einen jungen Edelmann hält, verliebt sich in sie. Erst am Hof erkennt er mit Entsetzen, wer die Frau wirklich ist, mit der er in der Herberge eine unvergessliche Nacht verbracht hat. Christine, die in Antonio ihre grosse Liebe gefunden hat, lehnt die Werbung des spanischen Königs ab. Gegen den Willen des Volkes entsagt sie der Krone, um ihrem Herzen folgen zu können. Königin Christine zählt zu den eindrucksvollsten Filmen mit Greta Garbo und ist derjenige, den sie selbst am liebsten mochte. Sparsam im Dialog und kammerspielartig inszeniert lebt der elegante Schwarz-Weiss-Film ganz von der Ausdruckskraft Greta Garbos. Obgleich die Nähe der Stummfilmzeit spürbar bleibt, verleiht sie dem Werk subtile schauspielerische Nuancen. Szenen wie ihr zärtlicher Abschied von dem Raum, in dem die Schwedenkönigin einem spanischen Gesandten nahekommt, sind ein Stück Filmgeschichte geworden. Ihre geheimnisvolle und androgyne Ausstrahlung, die durch die Männerkleider noch unterstrichen wurde, kommt hier am besten zum Tragen.

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