Kommunen am Limit - Flüchtlinge: mal Last, mal Segen

Kommunen am Limit - Flüchtlinge: mal Last, mal Segen

Angela Merkel lässt sich nicht beirren, "Wir schaffen das!" lautet ihre Botschaft. Doch aus den Städten und Kommunen tönt es: "Wir schaffen das nicht!" 215 von 396 Bürgermeistern in NRW haben es Merkel geschrieben, "wir sind am Limit". Auch das reiche Meerbusch, das infolge der Flüchtlingswelle gerade mal rund 200 Flüchtlinge zugewiesen bekommen hat. Hier wächst der Widerstand gegen die Menschen, die zurzeit noch vor allem in Turnhallen unterkommen. Notunterkünfte neben Millionärsvillen und Maseratis - das passt vielen nicht.
Dabei gibt es längst Städte, die das Flüchtlingsthema mit Weitsicht angehen und nicht in den Jammer-Chor einstimmen wollen. "Meine Stadt profitiert von den Flüchtlingen", sagt Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein. Auch nach dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im Sommer hält der Bürgermeister an seinem Kurs fest: die finanziell gebeutelte Burgstadt soll mehr Flüchtlinge aufnehmen als sie eigentlich müsste. Die Bedingung: Wer nach Altena kommt, soll auch bleiben. Das soll wieder mehr junge Menschen in eine Stadt bringen, denn keine westdeutsche Stadt ist in den letzten Jahren so schnell geschrumpft wie Altena.
Zwei Kommunen, zwei völlig unterschiedliche Konzepte für den Umgang mit Flüchtlingen. Woran liegt das? Was steckt hinter der massiven Ablehnung vieler Städte? Sind es wirklich die finanziellen Belastungen? Sejla Didic-Pavlic beobachtet Meerbusch und Altena in einer Zeit, in der die Herausforderungen immer größer werden.

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