
MDR Kurzfilmnacht

ca. 22: Der mit dem Krokodil tanzt: Michael lebt seit 40 Jahren mit Billy zusammen. Billy ist zwei Meter lang und frisst alle zwei Wochen ein Huhn. Billy ist ein Brillenkaiman. Umwerfend komisch und zugleich einfühlsam porträtiert der junge Regisseur Leonard Mann die Symbiose zwischen Michael und dessen extraordinärem Haustier. Der Exotenstatus trifft dabei nicht nur auf das Krokodil zu, sondern auch auf seinen hessischen Besitzer in der ostdeutschen Provinz, im dörflichen Sachsen-Anhalt.
ca. 23: Haus am Hang: Eine Einrichtung für straffällig gewordene Jugendliche im Schwarzwald: Der disziplinierte Jurek fühlt sich durch die Ankunft des Neulings Sascha verunsichert und gerät in ein Spannungsfeld aus Anziehung, Aggression und wiederentdeckter Zärtlichkeit.
ca. 11: Catch Up!: Nachdem ihr illegales Geschäft vom technischen Fortschritt überholt wird, fliehen zwei Bären in die Großstadt. Verloren in der hektischen Umgebung, finden sie in der Musik eine neue Bestimmung. Doch ihre kriminelle Vergangenheit holt sie bald wieder ein.
ca. 16: Urlaubsversuche: War das schon alles oder kommt noch was? Zwei Freundinnen fahren im Hochsommer an die Ostsee. Die gefühlte Tristesse um sie herum vermischt sich mit ihrer eigenen Perspektivlosigkeit, und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt.
ca. 13: Atlas of the Wounded Buildings: Der Experimentalfilm des Leipziger Filmkünstlers Thadeusz Tischbein fasziniert durch seine ungewöhnliche Bildsprache und die mit ruhiger Stimme vorgetragenen Reflexionen des Erzählers. Seine Gedanken kreisen u.a. um den Zweiten Weltkrieg und die Zeitzeugenschaft von Architektur: In Schwarzweiß fährt die Kamera über noch sichtbare Einschusslöcher an Mauern öffentlicher Gebäude in Budapest, Prag, Berlin und Leipzig. Was können uns diese stummen Zeugen erzählen?
Der Film zeigt u.a. Einschusslöcher an den Mauern des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, des Neuen Museums Berlin und des Prager Nationalmuseums. "Atlas of the Wounded Buildings", ein Anti-Kriegsfilm der besonderen Art, war die Diplomarbeit von Thadeusz Tischbein an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, betreut von Clemens von Wedemeyer.