Kohle, Stahl und Kupfer - Denkmäler der Industriekultur

Kohle, Stahl und Kupfer - Denkmäler der Industriekultur

Die Völklinger Hütte ist die Basisstation für die filmische Reise von Max Moor zu Denkmälern der Industriegeschichte die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die Völklinger Hütte, 1873 gegründet und 113 Jahre später still gelegt, war 1994 das erste Industriedenkmal das in die Welterbeliste aufgenommen wurde.

In Wales wurden schon 1789 die ersten Hochöfen gebaut. In Blaenavon wurden hunderttausende Tonnen Kohle gefördert. Die Grube "Big Pit" ist eine Legende in Großbritannien. Die Räder standen hier nie still. Bis 1930. Dann war es vorbei. Die Kohle von Blaenavon war aufgebraucht. Neben der Eisen- und Stahlindustrie steht die Textilindustrie für die industrielle Revolution. Das Bild tausender schwirrender Spindeln auf Spinnmaschinen wurde zu einem Inbegriff der Industrialisierung. 2.000 Menschen arbeiteten einmal in der Spinnerei von New Lanark, davon 500 Kinder. Dank Robert Owen wurde New Lanark zur Keimzelle dessen was man 150 Jahre später Soziale Marktwirtschaft nennen wird.

Die stillgelegte Textilfabrik der Familie Crespi zwischen Mailand und Bergamo war einmal ein Zentrum der Textilverarbeitung. Im Tal der Adda wird augenfällig, dass Industriearchitektur sich damals über das Zweckmäßige hinaus auch den Luxus des Schönen leistete. Die Kupfergrube von Falun in Schweden hingegen ist das Herzstück eines bizarren Weltkulturerbes. Vor rund tausend Jahren entdeckte man hier eine Jahrhunderte lang nicht versiegende Erzquelle. Angesichts der heutigen Idylle kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Stadt und ihr Umland noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine einzige Räucherkammer war, in der die Vegetation gänzlich erstickte.

Die Uhrenstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle im Schweizer Jura verdanken dem Gebot, die Zeit zu messen, alles. Ende des 18. Jahrhunderts richtete sich alles nach den Bedürfnissen der Uhrenproduktion. Diese expandierte und verlangte eine moderne, eine ideale Stadt für das Gewerbe. Heute zählt hier Qualität statt Masse. Die Radiostation Grimeton nahe der Stadt Varberg an der schwedischen Südwestküste spielte einmal eine Schlüsselrolle in der weltumspannenden Kommunikation. Heute ist Grimeton der einzige noch funktionierende Längstwellensender und steht unter dem Schutz der UNESCO. Und die Zeche Zollverein war einmal ein Wahrzeichen der Industrialisierung, des Aufschwungs und des Fortschritts. Ein trotziges Symbol für den Überlebenskampf im Ruhrgebiet. Seit 1986 stehen die Bänder still. Heute ist die Zeche ein Treffpunkt für Künstler und Geschäftsleute, ein Ort für Konzerte und Kongresse.

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