Kleider machen Deutsche

Kleider machen Deutsche

Jacke wie Hose ist es nicht, was man anzieht, denn Kleider machen Leute, so das Sprichwort: 'An der Farbe lässt sich die Sinnesweise, am Schnitt die Lebensweise der Menschen erkennen', schrieb Goethe. Die Frau im kurzen Rock - Schlampe oder modische Trendsetterin? Der Mann mit den langen Haaren und Jeans - Freigeist oder Gammler? So wie das Outfit eine Persönlichkeit charakterisiert, so spiegeln die Kleidungskonventionen die Gesellschaft. Was gestern noch skandalös war, mag heute schon betulich scheinen. Kleidung im Spiegel der Zeiten: Die zweiteilige Dokumentation 'Kleider machen Deutsche' unternimmt eine Zeitreise vom Nachkriegsdeutschland bis zum Mauerfall. Eine bunte Wanderung durch die Jahrzehnte. 'Kleider machen Deutsche' erzählt Geschichten aus dem Alltag der Menschen und verknüpft sie mit den Ereignissen deutscher Geschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung. Deutsche aus Ost und West öffnen Schränke und alte Koffer und zeigen uns ihre Schätze. Der Film erinnert daran, wie Trümmerfrauen zu Stil-Ikonen wurden, und zeigt eine der wenigen Privatboutique-Besitzerinnen der DDR sowie einstige 'Popper', 'Hippies' und 'Punker', denen so mancher Schlipsträger am liebsten die Hosen stramm gezogen hätte. Seppelhosen, Nyltest-Hemden und der Amtseid in Turnschuhen, schwingende Petticoats, Dederon-Kittelschürzen und brennende Büstenhalter sind noch einmal zu sehen. Auch Prominente wie Gerit Kling, Manfred Sexauer, Vera Int-veen, Jens Riewa, Christoph M. Ohrt, Maren Kroymann, Gloria von Thurn und Taxis und Gritt Boettcher erzählen von zugeknöpft bis unumwunden von Kleidung als Symbol der Anpassung oder Auflehnung und von Modetorheiten, die einst todschick waren.

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