Klaus Mäkelä - der Dirigenten-Shootingstar

Klaus Mäkelä - der Dirigenten-Shootingstar

Hymnische Kritiken, ein frenetisch jubelndes Publikum, ein Exklusivvertrag mit dem Plattenlabel Decca, was letztmals vor 40 Jahren einem Dirigenten angeboten wurde. Und bereits mit 24 Jahren Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra, mit 25 Musikdirektor des renommierten Orchestre de Paris. Und ein Jahr später designierter Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw Orchestra, eines der besten und traditionsreichsten Orchester der Welt, das zuvor von Grössen wie Bernard Haitink, Riccardo Chailly oder Mariss Jansons geleitet wurde. All das hat der finnische Dirigent und Cellist Klaus Mäkelä in einem Aufstieg erreicht, der kometenhafter nicht sein könnte.
Was ist sein Erfolgsgeheimnis? Die Musik liegt bei den Mäkeläs in der Familie. Der Grossvater war Geiger und Bratschist, der Vater ist Cellist und die Mutter Pianistin, die Schwester tanzt im finnischen Nationalballett. Klaus Mäkelä ist schon früh infiziert mit dem Virus der Musik, als siebenjähriger Knabe im Opernchor ist er fasziniert vom Dirigenten und will genau das auch werden. Mit zwölf wird er an der Sibelius Akademie in seiner Heimatstadt Helsinki aufgenommen und studiert Cello und Dirigieren beim legendären Lehrer Jorma Panula, der ihm vor allem Respekt gegenüber den Musizierenden und höchste Präzision anstelle publikumswirksamer Gesten lehrt. Nach einer kurzen Solokarriere als Cellist fokussiert er immer mehr aufs Dirigieren und versetzt, wohin er auch kommt, sowohl Orchestermitglieder als auch das Publikum mit seiner Musikalität, Reife und Gelassenheit in Verzückung.
Der Film ist das erste ausführliche Filmporträt über den Senkrechtsstarter. Regisseur Bruno Monsaingeon gelingt es, dem jungen Maestro bei den Probenarbeiten und im Leben sehr nahe zu kommen, Mäkelä erweist sich dabei als kluger und charismatischer Interviewpartner, der ungekünstelt Einblick gibt in sein Handwerk und seine musikalische Vision.

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