Kirill Serebrennikov

Kirill Serebrennikov

Kirill Serebrennikov ist einer der produktivsten Film- und Theaterregisseure Russlands. Zuletzt musste er fast zwei Jahre in Moskau im Hausarrest verbringen. Der Vorwurf: finanzielle Unregelmäßigkeiten bei einem seiner Kunstprojekte. Der Prozess, in dem viele eher ein Verfahren gegen die Freiheit der Kunst sehen, dauert noch an, der Hausarrest wurde mittlerweile aufgehoben.

Doch Serebrennikov versteht sich nicht als Dissident. Bei der künstlerischen Freiheit geht er allerdings keine Kompromisse ein. Mit seinen Arbeiten hat er immer wieder seismographisch die Bruchstellen der russischen Gesellschaft aufgespürt - oftmals zum Missfallen konservativer Kreise. Und doch erfreute sich der Regisseur auch lange Zeit der Fürsprache des Kremls.

Zuletzt sorgte seine "Nurejew"-Inszenierung am Bolschoi-Theater für Furore, Serebrennikov war kurz vor der Premiere verhaftet worden. Auch bei der Premiere seines Filmes "Leto" in Cannes 2018 konnte er nicht dabei sein. Doch die besondere Produktivität des Künstlers konnte auch der Hausarrest nicht stoppen: Mit Hilfe seines Regieteams brachte Serebrennikov von Moskau aus erfolgreiche Operninszenierungen in Zürich und Hamburg auf die Bühne.

Der Film zeigt, wie Serebrennikov in seinen Werken von den ersten Erfolgen im Theater bis zu den Spielfilmen auf aktuelle Entwicklungen in Russland reagiert. Und wie Aufstieg und Fall des Regiestars auch ein Spiegel der russischen Kulturpolitik ist, von der kurzen Blüte der Kunstfreiheit unter Medwedew zu einer zunehmend konservativ geprägten Kultur, die auch mit autoritären Maßnahmen durchgesetzt wird.

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