Kira

Kira

Nach zwei Jahren in der Psychiatrie kehrt Kira (Stine Stengade) nach Hause zurück, wo ein geschmackvoll eingerichtetes Haus, ein sensibler Ehemann und zwei Kinder auf sie warten. Mit kaum verhohlener Sorge betrachtet ihre Familie die unsichere Frau, die sich ein wenig wie eine Schlafwandlerin benimmt. Kira bemüht sich verzweifelt, in ihrer Rolle als Gattin und Mutter wieder zu 'funktionieren', doch ihre Zusammenbrüche und ihre manische Ausgelassenheit, die in Hysterie und Aggression umschlägt, erregen ein ums andere Mal Anstoß. Sie belästigt die Nachbarn mit lauter Musik, verstört ihre Kinder mit ihren Eskapaden und überfordert ihren Mann mit ihrem unsteten Verhalten. Mads (Lars Mikkelsen), ein gesellschaftlicher Aufsteiger, beendet sein heimliches Verhältnis mit Kiras Schwester Charlotte (Camilla Bendix) und bemüht sich um Verständnis für seine schöne Frau, die er aufrichtig liebt. Als Kira aber wieder einmal verschwindet und ihn morgens aus der Wohnung eines wildfremden Mannes anruft, um sich abholen zu lassen, rastet auch er aus. Um sich nützlich zu machen, versucht Kira ein großes Fest für Mads' Geschäftspartner zu organisieren, das seiner Karriere förderlich sein soll. Doch beim Dinner fällt die Frau mit den großen ängstlichen Kinderaugen wieder aus dem Rahmen. Mads muss sich darüber klar werden, ob er Kira auch dann weiter lieben kann, wenn ihr Zustand unverändert bleibt. 'Kira' ist ein Dogma-Film, der nach einem spartanischen Kunstdiktat gedreht ist - also mit Handkamera, ohne Off-Musik, Kunstlicht und technische Extras. Durch die Beschränkung der filmischen Mittel gewinnt die 'Liebesgeschichte' - so der dänische Originaltitel - eine beklemmende Intensität: Szenen einer Ehe als intimes Kammerspiel. Ihre Umgebung ist für die verletzliche, angespannte Frau, von der dänischen Schauspielerin Stine Stengade eindrücklich gespielt, ein einziges Minenfeld - in langen, szenischen Einstellungen und Nahaufnahmen werden ihre Emotionen für den Zuschauer so deutlich wie selten in einem Film.

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