Kinderstube in Europas Tundra

Kinderstube in Europas Tundra

Frühling in der Tundra das bedeutet Schnee und Eis bis in den Juni hinein. Und dennoch wird diese Landschaft nach der langen dunklen Jahreszeit zum Tierparadies. Die neugeborenen Moschusochsen haben schon ein dickes Fell gegen die Kälte wie ihre Eltern, die Jungen der Wildrentiere müssen vom ersten Tag an mit den Wanderungen der Herde Schritt halten. Während Eisenten auf den auftauenden Gewässern um ihre Brutreviere kämpfen, treffen immer neue Zugvögel aus dem Süden ein: Mornellregenpfeifer und Doppelschnepfen, Blaukehlchen und Schneeammern. Odins- und Thorshühnchen haben die Rollen getauscht: Die Weibchen tragen das Prachtkleid, die schlichteren Männchen brüten alleine und ziehen mit großer Fürsorge die Küken auf. Jetzt ist die Zeit für den Eisfuchs gekommen, seine Jungen großzuziehen, denn nun kann er sie mit erbeuteten Vögeln ernähren. Und die holt er nicht nur in der Tundra, sondern auch am Strand. Hier, an den Küsten des Europäischen Nordmeers, brüten Hunderttausende von Lummen, Papageitauchern und Dreizehenmöwen da fällt für die hungrige Eisfuchsfamilie genug ab. Drei Kamerateams haben monatelang Europas Tundra zwischen Spitzbergen, Island und Norwegen durchstreift. Sie machten Aufnahmen von der unendlichen Einsamkeit des Nordens, aber auch von der faszinierenden Vielfalt seiner Tierwelt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen