Kinder der Glücklichen

Kinder der Glücklichen

Zweimal im Jahr wandern die Bachtiari-Nomaden mit Hunderten von Ziegen und Schafen von den Winter- zu den Sommerweiden und zurück. Der gefährliche Weg durch das Zagrosgebirge im Südwesten des Irans führt über 4.000 Meter hohe Pässe, an steilen Abhängen entlang und durch enge Schluchten - es ist ein Überlebenskampf für Mensch und Tier. Zwar führen noch circa 50.000 Bachtiari das traditionelle Nomadenleben in den schwarzen Ziegenhaarzelten, aber nur noch wenige Familien nehmen die Strapazen der mehrwöchigen Wanderung auf sich. Viele mieten Lastwagen und fahren die Strecke in zwei Tagen. Die Bachtiari sind der größte iranische Nomadenstamm mit einer jahrhundertealten Geschichte, die sich im Trubel der Modernisierung zu verlieren droht. Denn durch mobile Nomadenschulen lernen die jungen Bachtiari lesen und schreiben. Mit diesen Fähigkeiten können sie andere Berufe ergreifen, sie ziehen in die Städte und vergessen die Sprache und Kultur ihrer Väter. Die Dokumentation begleitet das junge Nomadenehepaar Marzieh und Pire durch ihren Alltag auf der gefährlichen Wanderung zu den Winterweiden. Seit fünf Monaten sind die beiden verheiratet, erwarten auch schon ein Kind. Die schwangere Marzieh hat Angst vor den Strapazen und der vielen Arbeit. Die Nomadenfrauen arbeiten viel mehr als die Männer. Sie würde lieber sesshaft werden, ihr Ehemann Pire aber ist von ganzem Herzen Nomade. Ein Leben in vier Wänden kann er sich nicht vorstellen. Marzieh stammt ebenfalls aus einer Nomadenfamilie und nicht aus einem Dorf. Ihre Ehe mit Pire wurde von den Eltern arrangiert. Pire und Marzieh kennen sich aber schon lange und waren mit der Entscheidung der Eltern sofort einverstanden. Doch nun gehört Marzieh zu der Familie von Pire, und ihre Schwiegermutter hat wenig Verständnis für ihre Wünsche. Marzieh soll ihr bei vielen Dingen helfen. Für die Alten der Familie steht viel auf dem Spiel. Wenn Marzieh und Pire ihr Nomadenzelt gegen ein Haus eintauschen, dann müssen auch sie sesshaft werden.

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