Kinder der Einheit
Für den jungen Schwaben bedeutet die Eigentumswohnung schlicht Freiheit. Die gleichaltrige Ost-Berlinerin will in so etwas lieber nicht "landen". Sind diese Vorlieben rein persönlich? Wie sehr prägt die Herkunft aus Ost oder West junge Deutsche noch heute? Das sollen sie in der neuen vierteiligen Reihe selbst herausfinden - im persönlichen Gespräch. In der ersten Folge dreht sich alles um "Kohle" oder Finanzen im weiteren Sinne. Auf einer Couch in Berlin treffen junge Deutsche aus den "alten" Bundesländern auf Altersgenossen aus den "neuen" und reden darüber, welche Rolle Geld, Immobilien oder Erbe in ihrem Leben spielen. Zum Beispiel der schwäbische Journalist Lukas Weyell mit der Autorin Judith Poznan, die aus Ost-Berlin stammt. Tickt er anders als sie, obwohl beide im geeinten Deutschland aufwuchsen? Oder denken die "Kinder der Einheit" in Ost und West längst ähnlich? "Doku-Talk" nennt sich das neue Format. Kein Moderator führt das Gespräch, dafür erhält das Talk-Paar eine Zettelbox mit möglichen Fragen und ein Tablet. Auf dem können sie gemeinsam Filme zur deutsch-deutschen Geschichte anschauen, die ihre Diskussion anregen sollen: Warum etwa in der DDR zum Beispiel Eigentum verpönt war und der Westen noch heute viel reicher als der Osten ist. Die ungleiche Verteilung des Vermögens ist den meisten Deutschen bewusst, doch gibt es auch hier Unterschiede. Dies zeigt eine Umfrage des Online-Panels "ZDF mitreden" mit 16.000 Teilnehmern, die eigens für diese Sendung designt wurde: 60 Prozent der Befragten im Westen bejahen ein "Ungleichgewicht von Vermögen zwischen den ostdeutschen und westdeutschen Bundesländern", im Osten sind es sogar 85 Prozent - immerhin 25 Prozent mehr. Eines wird klar: Wer glaubt, dass die junge Generation der "Kinder der Einheit" alle Unterschiede zwischen Ost und West schon hinter sich gelassen hat, lernt durch diesen Doku-Talk dazu.