Keinen Bock auf Krieg

Keinen Bock auf Krieg

Vier junge Russen haben beschlossen, dass "Pazifismus" für sie kein Schimpfwort ist: sie wollen den Wehrdienst verweigern. Eine Kommission muss nun entscheiden, ob sie zur Armee gehen müssen oder ob sie Zivildienst leisten dürfen.

So unterschiedlich die Lebensumstände der jungen Männer sind, so verschieden sind auch ihre Motive und ihr Vorgehensweise. Der schüchterne Roman ist bestens vorbereitet und versucht es mit großen Vorbildern wie Lew Tolstoi und Albert Einstein. Beim Viktor, der homosexuell ist, fragt sich die Musterungskommission, ob sie überhaupt zuständig ist und stimmt schließlich für Zivildienst. Viktor wird Hausmeister in einem Schwesterwohnheim und betreut nebenbei auch noch das Veteraninnen-Tanzensemble "Sudarushka". Ein solches Happy-End gibt es für den entschlossenen Ukraine-Kriegsgegner Lyosha nicht. Und auch nicht für Johnny, dem Aktivisten und Demo-Profi mit der imposanter Performance.

Die Filmemacherin Tatyana Chistova ist eine genaue Beobachterin und Dokumentaristin russischer Lebenswelten, die alle Akteure gleichermaßen ernst nimmt. Ihr Film dokumentiert einen kleinen Ausschnitt aus der russischen Gegenwart - mit wachem Blick nach allen Seiten, ungeschminkt, mit heiterer Gelassenheit und mit viel Sinn für die aufschlussreichen Fußnoten der Geschichten.

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