Keine Nieten!

Keine Nieten!

Dreimal im Jahr verwandelt sich das Festplatz-Gelände am Dresdner Elbufer in einen Rummel - für viele Schausteller aus ganz Sachsen das Highlight der Saison. Für Bernd Schubert, Schausteller in der vierten Generation, beginnt das Jahr 'auf Reise' mit diesem Frühlingsfest in seiner Heimatstadt und endet hier mit dem Weihnachtsmarkt. Die Zeit dazwischen verbringt er auf Jahrmärkten, Volksfesten und Kirmes- und Rummelplätzen in ganz Deutschland. Dabei bleibt er selten länger als zehn Tage an einem Ort. Bernd Schuberts Schaustellerfamilie hatte nach dem Krieg mit einem geerbten Riesenrad angefangen. Direkt nach der Wende holte er sich mit einem Barkredit im Gepäck ein neues aus London. Gemeinsam mit Frau, Tochter, Schwiegersohn, Schwager und Neffen ist er auch dieses Jahr wieder neun Monate lang auf Achse und hofft auf ein gutes Geschäft - trotz schwieriger Zeiten. Denn bei den unzähligen Freizeitangeboten und Vergnügungen lockt ein Rummel heutzutage längst nicht mehr so viele Menschen an wie noch vor 25 oder 30 Jahren in der DDR. Das merkt auch Regina Steger, die seit Jahrzehnten mit ihrer Glücksbude durchs Land tingelt und Plüschtiere, mehr oder weniger aktuelle Kinofiguren, Sprüche-Kissen sowie reichlich Klimbim verlost. 'Egal, was wir ausstellen, alle Preise müssen mindestens einmal im Topf sein.' Das garantiere sie und redet, redet und redet, damit endlich mal wieder einer stehen bleibt. Ein SACHSENSPIEGEL-Reporter hat Bernd Schubert, seine Familie und andere Schausteller einige Wochen lang begleitet. Er wirft einen Blick hinter die glitzernden und leuchtenden Fassaden der Fahrgeschäfte und Buden. (MDR Sachsen 01.06.

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