Kasimir und Karoline

Kasimir und Karoline

Ödön von Horváths Stück 'Kasimir und Karoline' spielt in der Zeit nach der Weltwirtschaftskrise von 1929, in der Rummelplatzatmosphäre des Münchner Oktoberfestes. Drehbuchautor Michael Klette hat für die zeitgenössische Verfilmung Horváths Vorlage radikalisiert: in der Art, wie die Protagonisten reden, wie sie handeln und wie sie scheitern. Es sind junge Leute von heute, Oktober 2010, auf der Wiesn. Im Gegensatz zu den Horváthschen Helden leben sie aber in veränderten Lebensumständen. Arm zu sein, ist nicht allein eine Frage von materiellem Besitz. Was bedeutet es, in Zeiten der Krise auch noch das Letzte zu verlieren: die Liebe und die Selbstachtung? Kasimir und Karoline sind in der Gegenwart angekommen. Der Theaterfilm 'Kasimir und Karoline' zeichnet das Porträt einer Generation, die oft nur reagiert, statt zu handeln. Einer Generation, die ohne materielle Not - aber auch ohne feste Werte - aufgewachsen ist und bei der die allgemeine Krise brutal aufs Private durchschlägt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen