Karl Liebknecht

Karl Liebknecht

'Die Bande hasst mich in den Tod; und das ist's, was mich immer wieder tröstet und sicher macht.' (Karl Liebknecht, 1908) Karl Liebknecht gehört, neben Rosa Luxemburg, zu den herausragenden Akteuren der Revolution von 1918/19. Tausende hatten ihm am 9. November 1918 zugejubelt, als er vom Balkon des Berliner Hohenzollern-Schlosses die 'freie sozialistische Republik' ausrief. Da war der geborene Leipziger der große Held, der das Schicksal der Deutschen in seinen Händen hielt - wenigstens für einen Moment. Die Menschen liebten ihn, den einzigen deutschen Politiker, der den Krieg von Beginn an verurteilt hatte und dafür sogar im Zuchthaus saß. Er war das strahlende Symbol der Revolution, die den verhassten Kaiser hinweggefegte. Sechs Tage später starb er, allein, ermordet von seinen Feinden. Bis heute herrscht Uneinigkeit darüber, wie er und sein Wirken zu bewerten sind. Für die einen ist Liebknecht der aufrichtige Kämpfer für eine bessere Welt, der aus Hass von seinen Feinden gemeuchelt wurde. Für andere ist er ein gefährlicher Linksradikaler, der Deutschland in einen Bürgerkrieg stürzen wollte und seinen Extremismus am Ende mit dem Leben bezahlte. Der Film geht der Frage nach, wie man Liebknechts Lebensleistung und Versagen begreifen kann, denn weder als 'ungebrochenem Kämpfer' noch als 'radikalem Putschisten' wird man ihm gerecht. Wie kommt es, dass aus dem scheinbaren Superstar der Revolution in so kurzer Zeit ein von allen Verlassener, ein gnadenlos Gejagter ... und schließlich ein Mordopfer wurde? Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Berlin, im Leipziger Bundesverwaltungsgericht, zu Liebknechts Lebzeiten das Reichsgericht, und im Neuen Rathaus. An beiden Orten entstanden neben den dokumentarischen Aufnahmen auch eine Vielzahl der Spielszenen.

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