Karajan in Salzburg - Der Meister und seine Spiele

Karajan in Salzburg - Der Meister und seine Spiele

Herbert von Karajan war einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Bei den alljährlichen Osterfestspielen Salzburg klingt sein künstlerisches Vermächtnis bis heute nach.

Der äußerst disziplinierte Meister seines Fachs hat seine Heimat Salzburg nicht nur musikalisch nachhaltig geprägt. Seine Vorliebe für die große Inszenierung zeigte sich auch abseits der Bühne, als Jetset-Liebling brachte er den Glamour in die hohe Kunst.

Herbert von Karajan, der ultimative Maestro, Liebling der Medien, außerdem auch als Pilot, Sportwagen - und Segelbooteigner bekanntes Jet-Set-Mitglied der 1960er - und 1970er-Jahre mit Wohnsitzen in St. Moritz, St. Tropez und Salzburg, war bei aller Prominenz primär ein einsamer Perfektionist. Äußerste Präzision als Dirigent, Bühnen - und Filmregisseur mit einem besonderen Hang zu technischer Innovation und Brillanz machten ihn zu einem Ausnahmekünstler. Karajan hat als Dirigent etwa 700 Werke von mehr als 130 Komponisten eingespielt, weltweit wurden an die 300 Millionen Tonträger mit seinem Namen verkauft. Sein musikalisches Erbe wird heute vom Eliette und Herbert von Karajan Institut in Salzburg gepflegt.

Autor und Regisseur Hannes M. Schalle führt in seiner Dokumentation in das multimediale "Universum Karajan". Die filmische Entdeckungsreise ist thematisch in die von Karajan gegründeten Salzburger Osterfestspiele eingebettet. Dreh - und Angelpunkt ist seine legendäre Produktion der "Walküre" bei den ersten Osterfestspielen 1967. Warum holte Karajan Wagners Werk nach Salzburg, wo doch Mozart als "Genius Loci" regiert? Und das auch noch mit den Berliner Philharmonikern? Ausgerechnet zu Ostern? Doch Karajan schaffte die selbstgestellte Aufgabe mit Bravour: sein eigenes Festival zu gründen und es praktisch im Alleingang zu finanzieren. Gemeinsam mit Günther Schneider-Siemssen - dem Star unter den Bühnenbildnern - brachte er Produktionen von Weltrang auf die Bühne und exportierte diese danach in die renommiertesten Opernhäuser der Welt.

Karajans Arbeitsstil war unvergleichlich und zeigte sich vor allem in der Kooperation mit anderen Künstlern. Nichts wurde dem Zufall überlassen, aber gerne der Kreativität des gesamten Teams. Er war Herr über Raum und Zeit, über Klang und Tempi, und kein Orchestergraben der Welt verwehrte ihm die Sicht auf die Bühne - die Sänger und Sängerinnen mussten richtig stehen und sich bewegen. Das Publikum sollte alles sehen und vor allem hören können.

Auch knapp 30 Jahre nach seinem Tod ist Herbert von Karajan in Salzburg allgegenwärtig, nicht nur als Statuette vor seinem Geburtshaus. Vor allem sein ehemaliger Assistent Christian Thielemann, heute selbst ein Maestro von Weltruf, führt Karajans Werk in Salzburg fort. 2017 leitet er die Rekreation der 1967er-Produktion der "Walküre" musikalisch.

Der Film bietet Einblicke in Herbert von Karajans Arbeit und sein Privatleben, zeigt seine Natur - und Technikverliebtheit, und bringt exklusive Interviews mit Freunden und musikalischen Weggefährten, darunter Goetz Teutsch , Peter Ruzicka (Intendant der Osterfestspiele, Komponist & Dirigent), Maestro Christian Thielemann, Matthias Röder und Herbert Kloiber (Medienunternehmer, langjähriger Mitarbeiter und Wegbegleiter Karajans und dessen Patensohn).

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